Eigentlich sollte Benjamnins Hochzeit mit seiner Frau Victoria der schönste Tag seines Lebens werden. Als plötzlich ein übelriechende Mann in den Festsaal stolpert, ahnt noch niemand, dass dieser Moment alles für immer verändern sollte. Einige Jahre nach jenem schrecklichen Tag, existiert
Deutschland, wie wir sie kannten nicht mehr. Unzählige Untote beherrschen die Straßen, überall lauert der Tod.…mehrEigentlich sollte Benjamnins Hochzeit mit seiner Frau Victoria der schönste Tag seines Lebens werden. Als plötzlich ein übelriechende Mann in den Festsaal stolpert, ahnt noch niemand, dass dieser Moment alles für immer verändern sollte. Einige Jahre nach jenem schrecklichen Tag, existiert Deutschland, wie wir sie kannten nicht mehr. Unzählige Untote beherrschen die Straßen, überall lauert der Tod. Nichts erinnert mehr an die gute alte Zeit, Verwüstungen, Ruinen und Blut beherrschen das Landschaftsbild. Nicht jedoch in Eden, einst als das malerische Städtchen Hohenstein-Ernstthal bekannt, welches von den Brüdern Benjamin und Niklas Jäger neu errichtet wurde, um den wenigen Überlebenden eine Chance auf eine bessere Zukunft zu bieten. Bald jedoch kommt es zu Streitigkeiten zwischen den Brüdern, welche sie zu radikalen Mitteln greifen lässt. Fortan lebt die Bevölkerung Edens in strikter Teilung. Während im einen Teil die Bevölkerung einigermaßen komfortabel leben kann, herrschen im anderen jedoch Elend und Not. Als alle Versuche auf eine Einigung scheitern, überwiegen Wagemut, Wahnsinn und Verzweiflung, denn der Winter steht vor der Tür und Nahrung ist ein knappes Gut. Bald schon wird die Bevölkerung Edens unsanft daran erinnert, dass die Spannungen innerhalb der Stadtgrenzen ihr kleinstes Problem sind, denn nicht nur die Menschen haben Hunger....
Matthias Ramtke ist mit seinem Werk "Blutzoll" eine zugegebenermaßen blutrünstige aber auch gleichermaßen packende Geschichte gelungen, welche mich stellenweise vor Anspannung den Atem anhalten ließ. Da ich normalerweise kaum Geschichten mit Horrorelementen lese, war ich zunächst sehr skeptisch, ob ich überhaupt den Mut aufbringen sollte, mich dieser Geschichte zu widmen. Jedoch wurde ich mein Mut diesbezüglich in keinster Weise gestraft, denn ich bin positiv überrascht. Wer nur stumpfsinniges Gemetzel und reinen Blutrausch erwartet, wird mit "Blutzoll" schnell enttäuscht. Es ist dem Autor perfekt gelungen, psychologische Elemente mit Horror zu mischen, weshalb die Spannungen zwischen den Überlebenden nicht nur nachvollziehbar sondern zugleich auch beinahe mit Händen greifbar sind. Die atmosphärischen Beschreibungen der Umgebung, sowie die detaillierten Beschreibungen der Protagonisten bildeten eine spannende Mischung, welche die einzelnen Seiten nur so dahinfliegen ließen. Ich möchte allerdings nochmals betonen, dass "Blutzoll" kein Buch für Jugendliche ist und auch für sensible Leser im Erwachsenenalter könnten einzelne Passagen des ca. 200 Seiten starken Werkes verstörend wirken, weshalb es sich für manche Leser zudem nur bedingt als "Gute-Nacht-Lektüre" eignen würde. Die Länge der einzelnen Kapitel war angenehm, auch Längen konnte ich keine feststellen. Die Covergestaltung erschließt sich zunehmend während des Lesens. Sie wirkt jedoch passend zum Inhalt sehr düster und trostlos, denn in einer Welt voller Untoter ist eben einfach kein Platz für Einhörner und Blümchen. Insgesamt ist "Blutzoll" ein spannender Zombie-Schocker, welcher mich absolut überraschen konnte.