Die komplette Rezension gibts auf: www.book-addicted.de
Die Geschichte zwischen Till und Paula entwickelt sich langsam und äußerst realistisch, es könnte also genau SO an irgendeiner Schule im Umkreis passiert sein. Zu Beginn kennt Paula Till gar nicht, denn sie muss die 10. Klasse wiederholen
und hat kein gesondertes Interesse an den "kleinen". Einzig die Gruppe der Schülerzeitung findet ihre…mehrDie komplette Rezension gibts auf: www.book-addicted.de
Die Geschichte zwischen Till und Paula entwickelt sich langsam und äußerst realistisch, es könnte also genau SO an irgendeiner Schule im Umkreis passiert sein. Zu Beginn kennt Paula Till gar nicht, denn sie muss die 10. Klasse wiederholen und hat kein gesondertes Interesse an den "kleinen". Einzig die Gruppe der Schülerzeitung findet ihre Aufmerksamkeit und in diesem kleinen, eingeschworenen Kreis versuchen sie, die Zeitung zu managen. Durch Zufall wird Paula also auf Till aufmerksam und versucht daraufhin, ihn zur Mitarbeit zu bewegen - allerdings nicht sehr erfolgreich. Obwohl er die Zusammenarbeit mit Paula abgelehnt hat, geht sie ihm nicht mehr aus dem Kopf und bringt ihn zu der Überlegung, seinen Schwur mit sich selbst zu brechen und die Fotos zu entwickeln.. oder Paula zu erzählen, wieso er nicht an dem Projekt teilnehmen kann. Im Grunde kann man sich als Leser sehr gut in Tills Situation hineinversetzen: ein einsamer Junge, ohne Vater, der sich nichts sehnlicher wünscht, als endlich Kontakt mit seinem verschollenen Erzeuger aufzunehmen. Es scheint, als ob er mit seinem Stiefvater Urs nicht unbedingt soviel zu tun haben will, auch, wenn man schnell den Eindruck bekommt, dass Urs ihn gut behandelt. Seiner Mutter gegenüber ist Till nicht immer fair, er lässt sie oft spüren, dass er seinen Vater vermisst und Urs eigentlich nicht in seinem Leben haben will. Trotzdem gibt sie sich Mühe und man merkt deutlich, dass Till ihr manchmal ziemlich weh tut, mit seinem abweisenden Verhalten.
Im Grunde fand ich die Idee zur Geschichte ganz gut, denn die Autorin versucht uns langsam an diese ernste Thematik heranzuführen, bleibt realistisch und nimmt Personen, wie unsereins, die genau SO existieren könnten. An der Umsetzung jedoch hapert es meiner Ansicht nach etwas, denn die Tatsache, dass das Buch weder aus Paulas, noch aus Tills Perspektive erzählt wird, sondern aus der eines unbekannten Dritten fand ich doch mehr als merkwürdig. Zu Beginn wird diese Tatsache zwar deutlich gemacht, nach einer Weile vergisst man es wieder, bis der Unbekannte dann plötzlich selbst mit den Protagonisten interagiert?! Dies fand ich alles ein wenig befremdlich und ich persönlich konnte mich mit dieser Situation nur schwerlich anfreunden. Vom Erzähler bekommen wir nichts mit, wir wissen nur, dass er wohl ebenfalls an der Schülerzeitung mitarbeitet und in eine der 10ten Klassen geht - ob jedoch Paula's oder Till's Klasse kann ich bis jetzt nicht so genau sagen, ebenso wenig, in welchem Verhältnis er zu unseren Hauptpersonen steht. Diese Sichtweise störte mich das ganze Buch über und auch wenn ich nicht nur Paula und Till, sondern auch die übrigen Protagonisten recht sympathisch fand, konnte ich doch nicht wirklich eine Bindung zu den einzelnen Figuren aufbauen, wie es für mich in einem Roman üblich ist. Aus diesem Grund verstand ich zwar oft die Beweggründe des einzelnen, konnte es aber vom Gefühl her nicht unbedingt nachvollziehen oder auch "mitverfolgen", was mir den eigentlichen Zugang zum Buch nicht gerade erleichterte.
Insgesamt kann ich euch dieses Buch nur eingeschränkt empfehlen: wenn die oben genannten Punkte für euch kein Problem darstellen, solltet ihr hier zugreifen, denn wie erwähnt, ist die Story an sich durchaus lesenswert!