Die durch Influenzaviren der Familie Orthomyxoviridae verursachte Virusgrippe führt nach Schätzungen der WHO jährlich zu 3 bis 2 Millionen schweren Erkrankungen und 250.000 bis 500.000 Todesfällen. In den vergangenen hundert Jahren gab es mehre Influenzapandemien mit dramatischen Folgen: 1918-1920 die Spanische Grippe (50 Mio. Todesfälle), 1957 die Asiatische Grippe (1 Mio.), 1968 die Hongkong-Grippe (0,7 Mio.), 1977-1978 die Russische Grippe (0,7 Mio.) und 2009 die Schweinegrippe (18.000). Influenzaviren verändern ihre antigenen Oberflächen-Moleküle Hämagglutinin und Neuraminidase (Antigendrift), entgehen damit der Immunabwehr und sind deshalb immer wieder Auslöser von Pandemien. Durch Antigenshift können bei Doppelinfektionen aus humanen unf aviären Gengsegmenten Erreger neuer Pandemien enstehen. Da Schweine sowohl von humanen als auch von avivären Influenzaviren infiziert werden, kann es im Schwein zum höchst gefährlichen "Reassortment", also zu einer Neukombination von Segmenten beider Virusurspünge, kommen. Eine gefährliche Form der avivären Influenza wird von einem sehr aggressiven H5N1-Subtyp ausgelöst, der auch von Zugvögeln verbreitet werden kann. Gefürchtet wird vor allem eine Mutation der A/H5N1-Viren dahingehend, dass diese dann von Mensch zu Mensch übertragen werden können. Der vorliegende Band enthält die - gut verständlichen - Vorträge, die anläßlich eines von der ÖAW organisierten Influenza-Symposiums präsentiert worden sind.
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