„Zorn der Lämmer“ ist der erste Roman des Autor, der im Gmeiner Verlag erschien. Ohne Rücksicht auf empfindliche Gemüter schildert der Autor, was den Menschen angetan wurde, die nicht ins Schema der Nationalsozialisten passten. Es ist also kein Wunder, dass sich Überlebende Jugendliche
zusammenschlossen und Rache schworen. „Sechs Millionen für sechs Millionen“, das war ihre Losung.
Beim Lesen…mehr„Zorn der Lämmer“ ist der erste Roman des Autor, der im Gmeiner Verlag erschien. Ohne Rücksicht auf empfindliche Gemüter schildert der Autor, was den Menschen angetan wurde, die nicht ins Schema der Nationalsozialisten passten. Es ist also kein Wunder, dass sich Überlebende Jugendliche zusammenschlossen und Rache schworen. „Sechs Millionen für sechs Millionen“, das war ihre Losung.
Beim Lesen von Büchern mit dem Thema Holocaust und Shoa frage ich mich stets, ob eine Vergebung überhaupt möglich ist. Was wäre, wenn meine Eltern, Tanten und Kinder in einem Konzentrationslager verhungert oder verbrannt worden wären? Würde ich mich nicht auch nach Rache sehnen? Wie mag es der jungen Frau ergangen sein, die hörte und sah, wie alle Juden ihres Heimatortes in einer Kirche verbrannten? Darunter auch ihre Eltern und sämtliche Freunde und Bekannte. Und nur, weil die Nazis ihre Freude daran hatten.
Der Autor berichtet von dem „Schlächter von Wilna“, wie brutal er handelte und was die Menschen im Getto mit ansehen und selbst zu erdulden hatten. Einige flüchteten und entkamen den Gräuel. Aber sie mussten immer wieder im Wald übernachten und fürchteten sich ständig vor dem Entdecken. „Zorn der Lämmer“ stellt dar, wie die Untergrundorganisation „Nakam“ entstand. Ihr Gründer Abba Kovner ist bis heute ein Held in Israel. Sein Mut und Durchhaltevermögen steht für die Partisanen im Zweiten Weltkrieg. Kovner kämpfte ebenfalls während des Unabhängigkeitskrieges 1948 an vorderer Front.
Ein eindrucksvoller Roman, der bei etlichen Begebenheiten auf Tatsachen beruht. Das Cover ist sehr gut gewählt. Seine Schlichtheit passt zu den brutalen Schilderungen. Allerdings schwenkte der Autor für meinen Geschmack zu viel hin und her. Es fehlte mir der Rote Faden, dann wäre das Lesen einfacher gewesen. Aber eine Empfehlung gebe ich auf jeden Fall.