Studienarbeit aus dem Jahr 1999 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 2, Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (Institut für deutsche Sprach- und Literaturwissenschaft), Veranstaltung: Bertolt Brecht und sein Theater, Sprache: Deutsch, Abstract: Bertolt Brecht übte im 20. Jahrhundert mit seiner theoretischen und praktischen Ar-beit sehr großen Einfluß auf Theater und Drama aus. Er bestand auf eine gesell-schaftliche Anpassung und somit eine Änderung des Theaters und formulierte dabei eine neue Aufgabe der Bühne – ein neues Ziel sollte verfolgt werden. Seine große Wirkung erreicht Brecht nicht zuletzt dadurch, dass er Stückeschreiber, Theoretiker und Bühnenpraktiker in einer Person vereinte. Die Mittel, die er entwickelte, gehen sogar so weit, dass sein Drama in der Funktion geändert wird und somit nicht mehr in die grundlegenden Anforderungen der aristotelischen Theorie einzugliedern ist. Brecht hatte seine Vorstellungen vorerst nur in Notizen und Aufzeichnungen fest-gehalten. 1930 publizierte er jedoch die erste zusammenhängende theoretische Schrift, in der er seine Vorstellungen von einem epischen Theater formulierte, die „Anmerkungen zur Oper Aufstieg und Fall der Stadt Mahagonny“ . Natürlich folgten viele weitere Aufsätze bzw. theoretische Schriften, wie z. B. „Über experimentelles Theater“ oder „Kleines Organon für das Theater“ u.a. Ich werde mich in dieser Arbeit mit den „Anmerkungen“ beschäftigen. Dabei will ich versuchen, die ausgewählten Elemente dahingehend zu analysieren, dass ihre Funktion und damit ihr von Brecht impliziertes Ziel deutlich werden. Es soll nach-vollziehbar sein, dass Brecht diese Elemente bewußt und absichtlich auf diese Art und Weise verwendet und an der jeweiligen Stelle eingesetzt hat.