Studienarbeit aus dem Jahr 2020 im Fachbereich Germanistik - Sonstiges, Note: 2,0, Universität Bielefeld (Fakultät für Linguistik und Literaturwissenschaft), Veranstaltung: Erzähltheorie und Erzähltextanalyse, Sprache: Deutsch, Abstract: In der vorliegenden Hausarbeit wird die Fragestellung untersucht, welche Auswirkungen die Änderungen der Erzählgeschwindigkeit auf die Charakterisierung und Darstellung des Protagonisten in Kafkas Werk »Die Verwandlung« haben und schließt sich somit dem allgemeinen Erkenntnisinteresse an. Meine Arbeitshypothese lautet, dass die Veränderung der Erzählgeschwindigkeit die These stützt, dass die Erlebnisse des Protagonisten eine Wahnvorstellung darstellen, in der er seine Ängste verarbeitet. Um dieser Frage nachzugehen, dienen die erzähltheoretischen Ansätze Martínez` und Scheffels zum Aspekt der Zeit als theoretische Grundlage, welche sich in einer Teildisziplin mit dem Verhältnis zwischen Erzählzeit und Erzählter Zeit beschäftigt. Des Weiteren wird mit vergleichbaren und ergänzenden Werken zur Erzähltheorie und Erzähltextanalyse sowie mit Sekundärliteratur zu Kafkas Leben und Werken gearbeitet. Zu Beginn der Arbeit wird die Theorie zur Erzählzeit und Erzählten Zeit nach Martínez und Scheffel dargestellt, welche die Grundlage der analytischen Untersuchung bildet. Diese sagt aus, dass ebenso wenig wie sich die Geschehnisse einer Erzählung an eine Chronologie halten, halten sie sich an eine übereinstimmende zeitliche Dauer. In einer Erzählung ist es nahezu unmöglich, eine Übereinstimmung in Bezug auf die Dauer der Erzählten Zeit und der Erzählzeit zu erzielen. Nach einer kurzen Einführung in die Erzählung folgt auf Grundlage der dargelegten Theorie die Charakterisierung der Erzählung sowie eine Analyse dieser unter der Fragestellung, welche Auswirkungen die Änderungen der Erzählgeschwindigkeit auf die Charakterisierung und Darstellung des Protagonisten erfährt. Im Anschluss wird die Arbeit mit einem zusammenfassenden Fazit beendet.