Studienarbeit aus dem Jahr 2003 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 1,0, Technische Universität Dresden, Sprache: Deutsch, Abstract: Günter Grass gilt weltweit als der bedeutendste deutsche Autor der Gegenwart und als der wichtigste Repräsentant der deutschen Literatur in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Den Höhepunkt seiner langen, schon in den 50er Jahren begonnenen Karriere als Schriftsteller bildet sicherlich das Jahr 1999, als Grass, nach zahlreichen Nominierungen, für sein Werk Mein Jahrhundert (1999) den Nobelpreis für Literatur bekam. Trotz dieser internationalen Anerkennung ist er in Deutschland ein umstrittener und stark kritisierter Schriftsteller: Seit der Blechtrommel (1959) verursacht die Veröffentlichung seiner Werke immer wieder große Debatten und öffentliche Diskussionen. Das letzte Beispiel dafür stellt gewiss das enorme Echo auf seinen Roman Ein weites Feld dar, der 1995 das Medieninteresse monopolisierte und in der Öffentlichkeit eher aus politischen, denn aus ästhetischen Gründen verurteilt wurde. Dieses Phänomen hat sicherlich mit der Tatsache zu tun, dass Grass nicht nur brisante aktuelle Themen in seine Werke miteinbezieht, sondern auch damit, dass er politisch immer sehr engagiert gewesen ist. Dieses Engagement charakterisiert sein öffentliches Image seit den 60er Jahren, als er begann, die SPD und ihren damaligen Kandidaten Willy Brandt in den Bundestagswahlkämpfen zu unterstützen. Er gehört zu einer Generation von deutschen sozialdemokratischen Intellektuellen, wie zum Beispiel auch Heinrich Böll und Siegfried Lenz, die die politische Kultur der Bundesrepublik Jahrzehnte lang stark beeinflusst haben.