Studienarbeit aus dem Jahr 2005 im Fachbereich Literaturwissenschaft - Moderne Literatur, Note: keine, , Sprache: Deutsch, Abstract: In meiner Arbeit möchte ich mich mit Hugo Balls Gedanken und Ansichten während seinem Aufenthalt in Zürich 1915 – 1917 befassen. Ich konzentriere mich hauptsächlich auf die religiösen und mystischen Ansätze, welche ihn zeitlebens beschäftigt haben und in diese Welt des orthodoxen Katholizismus und der alten Mystiker er sich schlussendlich mit asketischer Lebensführung, abseits der Öffentlichkeit und in Armut zurückgezogen hat. Mystik bezeichnet eine das alltägliche Bewusstsein und die verstandesmässige Erkenntnis übersteigende unmittelbare Erfahrung einer göttlichen Realität. Ein Mystiker strebt danach, sich von der Welt zu lösen und sich durch Askese und Kontemplation, zum Göttlichen zu erheben, um zu seinem göttlichen Ursprung zurückzukehren (Kreislaufgedanke). In ihren Erscheinungsformen ist Mystik soziokulturell wie geschichtlich eingebunden in religiöse Traditionen, Glaubensformen und Gemeinschaften. Ich bediene mich für das Verfassen meiner Arbeit Balls Gedankenbuch: „Die Flucht aus der Zeit“ und werde die mir wichtig erscheinenden Themen seiner Einträge von 1915 – 1917 erläutern. Dabei frage ich nach den möglichen Beweggründen und Gedankengänge, die einen so vielfältig interessierten und die unterschiedlichsten Gesinnungen vertretenden Menschen dazu führt, seinen Antworten am Ende in der Religion zu finden.