Studienarbeit aus dem Jahr 2006 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 1,0, Friedrich-Schiller-Universität Jena (Institut für Germanistische Literaturwissenschaften), Veranstaltung: Lyrik des 18. Jahrhunderts, Sprache: Deutsch, Abstract: Die Hausarbeit beschäftigt sich hauptsächlich mit der Frage, ob Goethes Ballade „Der Gott und die Bajadere“ ein Produkt seines eigenen Erfindungsreichtums ist, oder aus der Verwebung fremder Ideen entstand. So wird die Rolle der einzelnen in der Forschungsliteratur diskutierten Quellen analysiert und in eine Interpretation des Werkes eingebunden. Der eigentlichen Analyse der Ballade und ihrer Quellen geht ein systematischer Teil mit einer Diskussion der Ausgabenfrage, Forschungsliteratur und weiteren Hilfsmitteln voraus. Dem folgt eine Einordnung des Gedichtes in die Gruppe der Balladen. Anschließend werden die Strophenform und ihre möglichen Quellen diskutiert, gefolgt von einer Analyse der Motiv- und Stoffvorlagen. Alle Erkenntnisse aus diesen Teilen werden dann in einer detaillierten Interpretation der Ballade diskutiert unter Einbeziehung der Interpretationsansätze von Hartmut Laufhütte („Formulierungshilfe für Haustyrannen? Goethes: Der Gott und die Bajadere“1987), Ilse Graham („Goethe. Schauen und Glauben“ 1988) und Norbert Mecklenburg („Poetisches Spiel kultureller Alterität: Goethes ‚Indische Legende’ Der Gott und die Bajadere“ 2000). Zusätzlich werden vergleichend auch Goethes „Die Braut von Korinth“ und Berthold Brechts Sonett „Über Goethes Gedicht ‚Der Gott und die Bajadere’“ (1938) herangezogen. Die Arbeit kommt zu dem Ergebnis, dass Goethe sich zwar vieler fremder Einflüsse bedient zu haben scheint, seine Ballade aber durch ihre spezielle Behandlung des Themas und Verwendung der formalen Muster durchaus als ein kreatives Meisterwerk Goethes bezeichnet werden kann.