Rezension / Literaturbericht aus dem Jahr 2006 im Fachbereich Soziologie - Individuum, Gruppe, Gesellschaft, Note: 1,3, Alice-Salomon Hochschule Berlin , Sprache: Deutsch, Abstract: "Der zivilisierte Mensch ist jemand, der sich beherrschen kann, der aber auch durch den technischen Komfort [...] unfähiger zu Auseinandersetzungen mit der natürlichen Umwelt wird."1 heißt es in einer Definition des Zivilisationsbegriffes. Diesen kurzen Auszug finde ich sehr passend zu dem, was Norbert Elias2 als einer der bekanntesten deutschen Soziologen des 20. Jahrhunderts im ersten Band seiner bedeutendsten Schrift "Über den Prozeß der Zivilisation" schreibt. Dieser Band des im Jahr 1939 veröffentlichten Werkes befasst sich mit dem Wandel der menschlichen Verhaltensweisen im Sinne der "Zivilisation". Elias beschreibt in dieser Schrift mithilfe von zahlreichen Beispielen sowohl die Veränderungen in der Persönlichkeitsstruktur der Menschen, als auch in der Gesellschaftsstruktur und bringt beide in Verbindung. Den Schwerpunkt seiner Untersuchung stellt dabei die Zeit vom Mittelalter3 bis zur Moderne4 dar. Obwohl viele seiner Darstellungen aus heutiger Sicht sehr befremdlich erscheinen, stößt man sehr häufig auf Verhaltensweisen, die auch heute noch gültig sind. Zudem müssen alle Veränderungen im menschlichen Benehmen im historischen Kontext betrachtet werden, sodass vieles, von dem, was heute zwar nicht mehr zutrifft, sich trotzdem mit den Strukturen der heutigen Gesellschaft in Verbindung bringen lässt. Insofern ist das Werk sehr bedeutend für das Verständnis der heutigen Denk- und Verhaltensweisen. In meiner Arbeit befasse ich mich zunächst mit den Grundtendenzen dieser Entwicklungen, die Elias aufzeigt, und setze mich anschließend kritisch damit auseinander.
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