Studienarbeit aus dem Jahr 2002 im Fachbereich Soziologie - Beziehungen und Familie, Note: 1.0 (sehr gut), Universität Mannheim (FB Soziologie), Veranstaltung: Institutionen, Sprache: Deutsch, Abstract: Auch in der Soziologie werden ähnliche Konzepte, teilweise unter anderen Namen, beschrieben. Der „Cement of Society“ (ESSER 2000: 209), die „Strukturen der Lebenswelt“ bei SCHÜTZ, die „Alltagshandeln“ erst möglich machen (nach ESSER 1991: 93f.; 1993: 13; 2000: 206) oder GOFFMANS „Interaction Rituals“, welche die „... countless patterns and natural sequences of behavior ...“ (GOFFMAN 1967: 2) beschreiben, können im Kern auf Schemata oder schematische Wissensbestände bzw. Verarbeitung zurückgeführt werden. Je nach Fachrichtung und Autor werden ganz unterschiedliche Bezeichnungen herangezogen, die teilweise sinnvolle Unterscheidungen repräsentieren, teilweise aber fast exakt das gleiche Konzept formulieren. Auch wenn diese Arbeit keinen Vergleich zwischen verschiedenen „Arten“ von Schemata beinhalten soll, muss dennoch der Gegenstand beschrieben und sinnvoll definiert werden – dies geschieht in 2 Begriffklärung. Das eigentliche Ziel der Arbeit ist es, die klassischen und neueren Modellvorstellungen und Theorien zur Entstehung von Schemata und ihrer Veränderung gegenüberzustellen (siehe Abschnitt 3 Entstehung und 4 Veränderung). Normalerweise wird davon ausgegangen, dass Schemata „ ... resistent gegenüber Veränderungen seien ...“ (SCHWARZ 1985: 284) und „ ... im Laufe konkreter Erfahrungen ... “ (EBENDA: 285) gelernt werden. Natürlich gibt es aber auch Evidenz dafür, dass Schemata sich ändern. Ebenso gibt es Hinweise auf bereits angeborene schematische Wissensbestände und das Erlernen von Schemata wird ebenfalls kontrovers diskutiert. Im Endeffekt läuft die Frage nach Entstehung und Veränderung darauf hinaus, wie schematische Wissensbestände im Gehirn repräsentiert werden. Auch hier existieren kontroverse Sichtweisen. Ihnen widmet sich Abschnitt 5 Repräsentation.