Erhöhtes Belastungserleben im Schulalltag beeinflusst die Art, wie Lehrkräfte zwischenmenschliche Beziehungen gestalten können. Dabei bilden positiv erlebte Beziehungen zur Lehrkraft eine Grundvoraussetzung für den Lernerfolg von Schülerinnen und Schülern. Für Lehrkräfte selbst sind gute Beziehungen im Kollegium und das Gelingen ihrer Arbeit mit Schülerinnen und Schülern zudem die zentralen stützenden Elemente im Schulalltag. Genau diese werden jedoch durch die Art und Weise, wie Schulen (Schulleitungen, Lehrkräfte, Schülerinnen und Schüler) heute in Deutschland gesteuert werden, unter Druck gesetzt. Das Anliegen dieses Buches ist es nicht, dieses Dilemma zu betrachten und zu betrauern, sondern die Missverständnisse und systematischen Strukturen aufzuzeigen, die es aufrechterhalten - und darüber hinaus mögliche Auswege aufzuzeigen: Wie kann man ganz konkret mit der aktuellen Situation umgehen? Wie kann man, indem man das Belastungserleben von Lehrkräften thematisiert und evaluiert, das Kollegium entlasten und Wohlbefinden fördern? Und wie kann man Lehrkräfte ressourcenbewusst in die Schulentwicklungsarbeit einbeziehen und ihr Wissen für die Identifikation von akuten Entwicklungsbereichen im Schulalltag nutzen? Sarah Grams Davy ist Dr. phil. der Pädagogischen Psychologie und arbeitet als Assistenzprofessorin am Institut für Lernen und Philosophie an der Universität Aalborg in Dänemark. Als Forscherin beschäftigt sie sich mit dem berufsbezogenen Wohlbefinden und Belastungserleben von Lehrkräften im Schulalltag und arbeitet gemeinsam mit Schulen an der individuellen Umsetzung lehrerfokussierter Selbstevaluation als Teil ihrer Schulentwicklungsarbeit. Sie unterrichtet an der Universität Aalborg in den Fächern Organisationsentwicklung und Arbeitspsychologie.
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