Besser Rad als gar nicht fahren
„Zukunft Mikromobilität“ ist in der Tat ein guter „Rad-Geber“. Schon das Cover zeigt die Vielfalt an fahrbaren Untersätze. Das Buch bietet einen breiten Überblick zu Geschichte, Technologie und Entwicklung, Verkehrskonzepte, Sharing-Modelle, Entwicklung von
Kleidung und Radkomponenten, Ansätze zur Nachhaltigkeit von Radfahrenden und Herstellern. Auch Themen zum…mehrBesser Rad als gar nicht fahren
„Zukunft Mikromobilität“ ist in der Tat ein guter „Rad-Geber“. Schon das Cover zeigt die Vielfalt an fahrbaren Untersätze. Das Buch bietet einen breiten Überblick zu Geschichte, Technologie und Entwicklung, Verkehrskonzepte, Sharing-Modelle, Entwicklung von Kleidung und Radkomponenten, Ansätze zur Nachhaltigkeit von Radfahrenden und Herstellern. Auch Themen zum Reisen mit einigen Tourenvorschlägen, Achtsamkeit, gemeinsame Nutzung der Infrastruktur durch die verschiedenen Verkehrsteilnehmer und sogar der Einfluss des Rads auf die Entwicklung des Feminismus werden diskutiert. Zahlreiche Quellenangaben ermöglichen die individuelle Vertiefung. Die teilweise farbigen Abbildungen zu verschiedenen Themen und die Fotos der Autoren geben den Beiträgen eine besondere Note.
Ich fand, dass alle Beiträge der Autoren sehr gut, verständlich, informativ und auch unterhaltsam geschrieben haben. Bereits das Vorwort ist schon mehr als eine Einführung. Es enthält einen Themenkatalog mit zig Fragen, die das komplexe Thema der Verkehrswende anreißen. Abgerundet mit einigen Angaben zu Zahlen zur möglichen CO2-Reduktion und einigen Lösungsvorschläge ist das Vorwort ein guter Einstieg ins Buch.
Etwas schade fand ich, dass die Verkehrswende im ländlichen Bereich nur am Rande erwähnt wird. Der Fokus der Ausführungen liegen auf Städten und Ballungszentren, was sich natürlich aufdrängt, angesichts der dicht aufeinander lebenden Menschen, ebenso vieler herumstehender Autos, der verstopften Straßen, Lärm und schlechter Luft.
Gut fand ich, dass einige der Beiträge Lösungsansätze und Maßnahmen anderer Länder aufgreifen, wie den Niederlanden, Dänemark oder der Schweiz. Hier gibt es noch einigen Handlungsbedarf in Deutschland, vor allem auch angesichts der stetig hohen Kosten, die der Autoverkehr verursacht und für die auch jeder Nicht-Auto-Fahrer mit zahlen muss. Auch gut gefallen hat mir, dass mehrere der Autoren das Thema Lastenfahrrad kritisch diskutieren, ebenso wie den zu einfachen Vorschlag den Individualverkehr einfach nur auf E-Autos umzustellen ohne brauchbare Infrastruktur und Recyclingoptionen.
Mein Fazit: „Zukunft Mikromobilität“ ist ein umfassendes Nachschlagewerk, um sich zu diesem aktuellen Thema zu informieren und in die Diskussion zu gehen. Dieses Buch werde ich auch gerne an Personen verschenken, die mit „Rad und Tat“ an der Verkehrswende bereits aktiv mit strampeln oder noch dazu angeregt werden sollen.