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Das Buch dokumentiert den aktuellen Stand und das gesamte Spektrum der wissenschaftlichen Zukunftsforschung im deutschsprachigen Raum. Dargestellt werden die wichtigsten Methoden und Anwendungsgebiete ebenso wie aktuelle Forschungsergebnisse: Wo liegen die Grenzen der Vorhersagbarkeit? Was sind die wichtigsten gesellschaftlichen Herausforderungen der Zukunft? Autoren aus der universitären, unternehmerischen sowie politiknahen Forschung diskutieren zukunftsorientierte Fragen aus so unterschiedlichen Bereichen wie u. a. Verkehr, Kunst oder Geopolitik.

Produktbeschreibung
Das Buch dokumentiert den aktuellen Stand und das gesamte Spektrum der wissenschaftlichen Zukunftsforschung im deutschsprachigen Raum. Dargestellt werden die wichtigsten Methoden und Anwendungsgebiete ebenso wie aktuelle Forschungsergebnisse: Wo liegen die Grenzen der Vorhersagbarkeit? Was sind die wichtigsten gesellschaftlichen Herausforderungen der Zukunft? Autoren aus der universitären, unternehmerischen sowie politiknahen Forschung diskutieren zukunftsorientierte Fragen aus so unterschiedlichen Bereichen wie u. a. Verkehr, Kunst oder Geopolitik.


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Autorenporträt
Elmar Schüll, M.A. Nach dem Studium der Publizistik- und Kommunikationswissenschaft, Wirtschaftswissenschaft und Spanisch an der Freien Universität Berlin und der Universität des Baskenlandes in Bilbao/Spanien arbeitete Elmar Schüll als Wissenschaftlicher Referent drei Jahre im Institutfutur der Freien Universität Berlin für ein internationales Bildungsprojekt und sammelte dabei wertvolle Erfahrungen an der Schnittstelle zwischen Politik, Wissenschaft und Praxis. Dabei forschte und publizierte er auch zu den wissenschaftstheoretischen und methodischen Grundlagen der modernen Zukunftsforschung. Seit Sommer 2007 ist Elmar Schüll im Salzburger Zentrum für Zukunftsstudien im Bereich der grundlagenorientierten Forschung tätig. Univ.-Prof. Dr. Reinhold Popp Prof. Dr. Reinhold Popp ist Wissenschaftlicher Leiter des Zentrums für Zukunftsstudien in Salzburg, Univ.-Prof. an der Fakultät für Bildungswissenschaften der Universität Innsbruck und Professor für sozialwissenschaftliche Zukunfts- und Innovationsforschung an der Fachhochschule Salzburg. Nach dem Studium der Pädagogik, der Politikwissenschaft und Psychologie folgte auch die Promotion an der Universität Salzburg. Die Habilitation zum Universitätsdozenten erwirbt Reinhold Popp 1986 in den Erziehungswissenschaften an der Universität Innsbruck. 1995 wird er zum Univ.-Professor ernannt. Professor Popp ist seit vielen Jahren in wichtige europäische Netzwerke für zukunftsorientierte Forschung integriert und konnte als wissenschaftlicher Leiter eines Ludwig Boltzmann-Instituts sowie als Leiter des Zentrums für Zukunftsstudien über viele Jahre auch Erfahrungen im Forschungsmanagement sammeln. Die Liste seiner wissenschaftlichen Veröffentlichungen umfasst mehr als 200 Titel.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 26.02.2009

Wunschbilder im Möglichkeitsraum
Ein Sammelband versucht die Positionsbestimmung der Zukunftsforschung

Wozu ein dicker Band über "Zukunftsforschung"? Könnten wir wissen, was morgen sein wird, wüssten wir es ja schon heute. Tun wir aber nicht, sagte der Philosoph Karl Popper. Die Aufsatzsammlung aus Anlass des siebzigsten Geburtstags des Zukunftsforschers Rolf Kreibich soll der Selbstvergewisserung dieses Zweigs der Soziologie dienen. Für das Publikum fällt dabei wenig ab, darunter immerhin die zitierte Einsicht von Popper, an die der Physiker Michael Jischa erinnert.

Der Unternehmensberater Karlheinz Steinmüller sieht den Platz der Zukunftsforschung zwischen zwei Spielarten des Fatalismus: der Chaostheorie und dem geschichtsphilosophischen Determinismus. Nur eine "Analyse von Möglichkeitsräumen" könne der Zukunftsgestaltung den Weg weisen. Diese "Möglichkeitsräume" leuchtet der Band jedoch nur schwach aus. Wir quälen uns durch methodologisches Kauderwelsch hindurch, stoßen jedoch nicht auf originelle Szenarien oder Imaginationen unwahrscheinlicher Ereignisse mit großem Einfluss. Der Leser fühlt sich dagegen erfrischt, wenn ein Ingenieur und Philosoph wie Günter Ropohl die Luft aus Wörtern wie "Wissenschaftsgesellschaft", "Wissensgesellschaft" oder "Informationsgesellschaft" herauslässt. Gerd Bosbach und Klaus Bingler legen Denkfehler in der Bevölkerungsstatistik offen. Sie entzaubern die apokalyptische Dramatik des "Altenquotienten", des künftigen Verhältnisses der Erwerbstätigen zur "Versorgungslast", mit dem Versicherungsvertreter uns ihre Vorsorgeprodukte verkaufen. Ernst Ulrich von Weizsäcker wirbt für sein neues Buch und plädiert für eine Erhöhung der "Ressourcenproduktivität" im Gegensatz zum Ziel eines Steigerns der klassischen Arbeitsproduktivität. Er beschreibt den "Möglichkeitsraum" der Politik mit nachvollziehbaren Fakten.

Ärgerlich hingegen sind zahlreiche Beiträge, die sich um das mit Moral aufgeblasene Wort "Nachhaltigkeit" drehen. Der SPD-Politiker Michael Müller schwadroniert von einer "neuen Ordnung" im Rahmen "regulativer Ideen" von Kant und Hegel. Für diesen "normativen" Zweig der Zukunftsforschung stehen ebenfalls die Beiträge des ehemaligen SPD-Politikers Christoph Zöpel oder der Autoren um den Politikwissenschaftler Alfred Auer. Zöpel verbindet den Gedanken der "Nachhaltigkeit" auf unklare Weise mit der Sicherheit des Menschen in der "Weltgesellschaft". Die Autoren um Auer suchen hingegen Auswege aus dem kapitalistischen "Wachstumszwang" und streben die "Überwindung der zinsgetriebenen Wachstumsabhängigkeit" an.

Was ist interessant an diesen Positionen? Eigentlich nur, dass sie beispielhaft zum Ausdruck bringen, wie wenig unsere (finanz-)technisch, rechtlich und politisch ausdifferenzierte Gesellschaft über ihre eigenen Voraussetzungen informiert ist und wie sehr sie deshalb von Selbstzweifeln zernagt wird. Denn es ist zumindest für den Rezensenten schwer zu sehen, auf welche Weise ökologischer Raubbau oder soziale Ungerechtigkeit jenseits rechtsstaatlicher Eigentumsordnungen bekämpft werden könnten, wie sie zwar für den kapitalistischen "zinsgetriebenen" Westen immer noch selbstverständlich sind, nicht jedoch für die meisten anderen Weltteile. Der "Homo cooperativus", den ein anderer Autor als das nett klingende "Menschenbild der Neuen Umweltökonomie" beschwört, scheint uns aus einer glücklich überwundenen Zeit der kollektiven Verantwortungslosigkeit zuzuwinken.

Das Elend der "normativen" Zukunftsforschung bringt der Politik- und Wirtschaftsberater Horst W. Opaschowski in diesem Band unfreiwillig auf den Begriff: "Illusionen kann man zerstören, Visionen nie."

CHRISTOPH ALBRECHT

Reinhold Popp, Elmar Schüll (Hrsg.): "Zukunftsforschung und Zukunftsgestaltung". Beiträge aus Wissenschaft und Praxis. Springer Verlag, Berlin, Heidelberg 2009. 723 S., 48 Abb., geb., 99,95 [Euro].

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension

Christoph Albrecht kann sich für diesen von Reinhold Popp und Elmar Schüll herausgegebenen Sammelband über "Zukunftsforschung" nicht recht erwärmen. Er sieht in ihm den Versuch einer Positionsbestimmung der Zukunftsforschung, der der Selbstvergewisserung dieses Zweigs der Soziologie dienen soll. Der Normalleser hat seines Erachtens kaum etwas davon. Störend empfindet er das "methodologisches Kauderwelsch", das so manchen Aufsatz des Bands prägt. Geradezu "ärgerlich" scheinen ihm eine Reihe von Beiträgen über das moralisch "aufgeblasene" Wort der "Nachhaltigkeit". Zwischendurch findet er dann aber auch interessante Aufsätze, so den von Günter Ropohl, der die Luft aus Begriffen wie "Wissenschaftsgesellschaft", "Wissensgesellschaft" oder "Informationsgesellschaft" herauslasse. Lobend erwähnt er auch den Beitrag von Gerd Bosbach und Klaus Bingler, die Denkfehler in der Bevölkerungsstatistik offenlegen und die apokalyptische Dramatik des "Altenquotienten" entlarven.

© Perlentaucher Medien GmbH