Ein bestechender Roman über ein Mädchen von Heute in der Welt von Gestern – von der Autorin des preisgekrönten Bestsellers Mädchen, Frau etc. Zuleika lebt als Schwarzes Mädchen im pulsierenden London des Römischen Reichs. Sie ist das Kind nubischer Einwanderer, ihr gehört die Straße. Mit elf Jahren verheiratet ihr Vater sie an einen reichen Patrizier. Doch Zuleika fügt sich nicht stillschweigend in ihr Schicksal. Hartnäckig kämpft sie um Freiheit in einer Stadt, deren Gesetze von Geld, Sex und Macht bestimmt werden. London, 211 n. Chr.: Zuleika ist widerspenstig, schlagfertig und außerordentlich schön. Und sie ist meist auf sich allein gestellt. Doch ihre Freiheit findet ein jähes Ende, als sie von ihrem Vater mit elf Jahren an einen alten fetten Römer verheiratet wird. Trotz aller Widrigkeiten macht sie das Beste aus ihrer Situation. In ihrem goldenen Käfig liest sie die großen Dichter, beginnt selbst zu schreiben und zieht heimlich mit ihren alten Freundinnen um die Häuser. Von wahrer Liebe hat sie keinen blassen Schimmer. Dann begegnet sie dem Kaiser Septimius Severus – und ihre Welt wird aus den Angeln gehoben. Sie beginnt eine leidenschaftliche Affäre mit ihm, wohl wissend, dass ihr als treuloser Ehefrau der Tod durch Vergiften droht. Aber Zuleika will um jeden Preis in glühenden Versen ihre eigene Geschichte erzählen. »Evaristo verwandelt Politik und Geschichte in eine funkelnde Prosa. Ein Triumph.« The Times
Dieser Download kann aus rechtlichen Gründen nur mit Rechnungsadresse in BG, B, A, EW, DK, CZ, D, CY, H, GR, F, FIN, E, LT, I, IRL, NL, M, L, LR, S, R, P, PL, SK, SLO ausgeliefert werden.
Perlentaucher-Notiz zur Dlf-Rezension
"Eine literarische Fingerübung" nennt Rezensentin Dina Netz den frühen Roman von Bernardine Evaristo, und zwar eine leider ziemlich missglückte. Über Evaristes Absichten in diesem Text, der sich Roman nennt, aber eher Prosagedicht ist, kann Netz nur mutmaßen: Aus ihrem engagierten Anliegen macht die Autorin kein Geheimnis, nein, eher im Gegenteil: Ihre Protagonistin und Ich-Erzählerin ist arm, schwarz, weiblich und wird als 11-Jährige von ihrem Vater an einen römischen Patrizier verheiratet - ja, Patrizier, denn diese Geschichte spielt im 3. Jhd. n. Chr. im römisch besetzten London. Es geht Evaristo also offensichtlich um die mehrfache Benachteiligung einer Frau, die Verweise ins Heute sind überdeutlich. Aber was soll dieses seltsame Mischmasch aus Latein und moderner Umgangssprache, fragts sich die Kritikerin. Witzig oder gegenwärtig wirkt es jedenfalls nicht, meint sie. Und bei manch pornografisch anmutender Passage fragt sich Netz, ob Ironie dahinter steckt. Ein sicherlich engagierter Roman, der aber zu konstruiert und inkonsistent bleibt, schließt die enttäuschte Rezensentin.
© Perlentaucher Medien GmbH
© Perlentaucher Medien GmbH
»Dass London als Kolonie gezeigt wird, während die Briten doch große Kolonisatoren gewesen sind, ist eine komische Wendung, die mir viel Spaß gemacht hat.« Sir Salman Rushdie, ZDF - Literarisches Quartett, 17. Mai 2024 Thea Dorn ZDF 20240517