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Studienarbeit aus dem Jahr 2006 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 2,0, Ruhr-Universität Bochum (Germanistisches Institut), Veranstaltung: Macht und Ohnmacht der Väter, Sprache: Deutsch, Abstract: Was jedem der sich schon einmal mit Kafkas Werk auseinander gesetzt hat sofort auffällt, ist die komplizierte Vater-Sohn-Beziehung. Alle Texte von Kafka wurden hinsichtlich dieser Problematik mehrfach untersucht und gedeutet: Der tyrannische Vater, der das Leben seines Sohnes zerstörte oder aber der Vater der ihm durch sein autoritäres, erniedrigendes Verhalten das…mehr

Produktbeschreibung
Studienarbeit aus dem Jahr 2006 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 2,0, Ruhr-Universität Bochum (Germanistisches Institut), Veranstaltung: Macht und Ohnmacht der Väter, Sprache: Deutsch, Abstract: Was jedem der sich schon einmal mit Kafkas Werk auseinander gesetzt hat sofort auffällt, ist die komplizierte Vater-Sohn-Beziehung. Alle Texte von Kafka wurden hinsichtlich dieser Problematik mehrfach untersucht und gedeutet: Der tyrannische Vater, der das Leben seines Sohnes zerstörte oder aber der Vater der ihm durch sein autoritäres, erniedrigendes Verhalten das Schreiben erst ermöglichte. Viele Interpretationen, zu Kafkas Vaterkonflikt in seinen Texten und auch zu seiner Beziehung zum eigenen Vater wurden veröffentlicht und finden rege Aufmerksamkeit. Aber warum litt Kafka als Sohn anscheinend so extrem unter seinem Vater und warum soll der Vater als Hintergrund seiner Texte und all seiner Probleme gelten? Oft sind Väter strenger als Mütter, oft sind sie selten zu Hause, häufig fehlt ihnen aufgrund beruflicher Auslastung die Zeit, um ihren Kindern die notwendige Aufmerksamkeit zu schenken, und es gibt (heute mehrfach als zu Kafkas Lebenszeit) auch alleinerziehende Mütter. Die meisten Kinder konnten und können mit diesen Problemen umgehen und begnügen sich, wenn sie von dem Vater nicht die gewünschte Anerkennung bekommen, mit der Liebe und Aufmerksamkeit ihrer Mutter. Die Betonung des Vaters in vielen Texten Kafkas zeigt, dass das Verhältnis Kafkas zu seiner Mutter scheinbar kein Ausgleich für den jungen Franz gewesen sein konnte. Anscheinend drehte sich alles nur um den Vater. Und die Mutter, die bei den meisten Kinder zumindest in den ersten Lebensmonaten die einzige Bezugsperson ist, wurde nicht als Bezugsperson von ihm ausgewählt und/oder akzeptiert. Warum dieses Familienverhältnis so kompliziert war und vor allem welche Rolle die Mutter für das Leben Kafkas und seine Werke hatte, all diese Fragen möchte ich versuchen in dieser Arbeit aus unterschiedlichen Blickwinkeln zu betrachten. Als erstes werde ich die biographischen Hintergründe der Familie Kafkas beleuchten und meinen Schwerpunkt dabei, wie auch in allen weiteren Kapiteln, hauptsächlich auf die Mutter Julie Kafka und ihr Verhältnis zu ihrem Sohn Franz legen. Im nächsten Schritt möchte ich die Erzählung Die Verwandlung mit ihrer Mutterkonstellation vorstellen, um anschließend anhand der Erzählung und dem biographischem Hintergrund verschiedene Ansätze zur Deutung der Mutterfigur zu versuchen. Ich möchte keine ausschließliche biographische Deutung der Texte durchführen, werde mich jedoch häufig auf persönliche Daten beziehen, da diese viele Anhaltspunkte für das Verständnis Kafkas von...