Xenophon von Athen hat erstmals eine Theorie des idealen Anführers entworfen. In seinem gesamten ?uvre spielt die Menschenführung eine Hauptrolle. Die Führungsprinzipien, die er formuliert, sind zeitlos. Stets geht es um die gute Ausübung von Macht, um ideale Herrscher und kluge Feldherren, um den Triumph von Fachwissen, Bildung und Moral. Der Hipparchikos , der 'Reiteroberst', ist eine praxisnahe Fachschrift zum klugen Verhalten eines Reiterkommandeurs im Dienste und zum Nutzen der Polis Athen in einer Phase schwindender Macht. Um 365 v. Chr. verfasst, wird auch in dieser Schrift großer Wert auf Ausbildung und Menschenführung für die Schaffung und Aufrechterhaltung von Disziplin, Gehorsam, Moral und Identität gelegt. Nichts aber gelingt für Xenophon ohne die Götter - auch nicht die Führung von Menschen! Oliver Stoll, * 1964, hat nach dem Studium der Klassischen und Provinzialrömischen Archäologie, Alten Geschichte sowie Vor- und Frühgeschichte im Fach Klassische Archäologie promoviert und sich im Fach Alte Geschichte habilitiert. Als Professor an der Universität Passau forscht er zur antiken Militärgeschichte, Religions-, Sozial-, Wirtschafts- und Technikgeschichte sowie zu den Römischen Provinzen.
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