Es ist Ende September. 3 Jahre ist Betsy nun schon Königin der Vampire. Sie ist gerade zurück von ihrem Meeting mit den Wyndham Werwölfen und gefrustet. Ihr Leben ist einfach nur deprimierend. Jessica ist wegen ihr wieder Single und schrecklich unglücklich. Mark borgt sich ihren kleinen Bruder aus,
um einen Typen an Land zu ziehen. Antonia und Garret sind wegen ihr tot. Sinclair ist wegen…mehrEs ist Ende September. 3 Jahre ist Betsy nun schon Königin der Vampire. Sie ist gerade zurück von ihrem Meeting mit den Wyndham Werwölfen und gefrustet. Ihr Leben ist einfach nur deprimierend. Jessica ist wegen ihr wieder Single und schrecklich unglücklich. Mark borgt sich ihren kleinen Bruder aus, um einen Typen an Land zu ziehen. Antonia und Garret sind wegen ihr tot. Sinclair ist wegen irgendwas sauer auf sie und redet nicht mehr mit ihr, und dann ist auch noch Thanksgiving. Sie hasst Thanksgiving und fühlt sich an diesen Familienfeiertagen als Frau unterdrückt (warum auch immer).
In dieser Stimmung erscheint es Betsy letztendlich sogar als gute Idee, sich mit ihrer Halbschwester Laura (der wortwörtlichen Tochter des Teufels) auszusöhnen, und einen Ausflug in die Hölle zu unternehmen, um deren Mutter zu besuchen.
Zunächst dachte ich, OK, ein Buch für einen Nachmittag, wie die anderen Bände auch. Schnell mal zwischendurch lesen, mehr nicht, was Nettes für ein paar Stündchen. Hier die erste Überraschung: kleine Schrift und trotzdem über 300 Seiten. WOW, die Autorin hatte also endlich mal wieder was zu schreiben, Inspirationen, Ideen oder einfach nur mal mehr Lust, wer weiß. Vielleicht liegt es auch daran, dass sie nun eine Sekretärin hat (darauf geht sie im Vorwort der englischen Ausgabe sehr ausführlich ein, das in der deutschen Ausgabe fehlt).
Die nächste Überraschung: Zeitreisen! Die scheinen wohl gerade richtig modern zu sein, sowohl im Fernsehen als auch in der Literatur, jeder springt fröhlich durch die Zeit und nun ist auch Betsy dran mit Zeitreisen.
Der Eindruck, den die ersten 4/5 des Buches hinterlassen: hmmmmmmm.
Erst einmal die übliche, ausführliche Zusammenfassung der ersten Bücher, hier nichts Neues.
Dann ergeht sich Betsy mehrere Kapitel in Selbstbetrachtungen und tut sich leid, auch nichts wirklich Neues.
Mit dem Trip in die Hölle beginnt langsam die eigentliche Geschichte, sie und Laura machen diverse Zeitsprünge. Auch diese, mäßig interessant und teilweise muten diese fast wie separate Kurzgeschichten an, ohne Zusammenhang, Episoden aus Betsys und Sinclairs Vergangenheit werden in großen Abständen aneinandergereiht und teils wird eingegriffen, teils einfach nur beobachtet.
Was das Ruder noch einmal herumreißt ist der letzte Zeitsprung. Der gibt der ganzen Serie eine vollkommen neue, unerwartete, überraschende und teilweise wohl von den Fans (zumindest in USA) überhaupt nicht gut aufgenommene neue Richtung. Ich finde diesen neuen Aspekt, diese neue Richtung sehr gut und spannend und prinzipiell derzeitig noch soweit konsistent.
Gut fand ich auch, dass es fast keinen nervigen Sinclair gibt und uns die Autorin diesmal auch ausführliche Beschreibungen des Beischlafes von Betsy und Sinclair erspart. Jedes Buch ohne Sinclair ist für mich fast schon ein gutes Betsy Buch.
Fazit:
Die ersten 61 Kapitel: nichts neues, teils schleppen sie sich doch ein wenig. Nicht schlecht, aber auch nicht die Betsy wie wir sie in den ersten Bänden kennen und lieben lernten (bis auf den ersten Zeitsprung, der ist richtig, richtig klasse). Hier ***
Ab Kapitel 62 eine Wendung, die zumindest für mich das Buch aufgewertet hat, besonders das letzte Kapitel, ein Knaller. Die Serie nimmt eine vollkommen neue Richtung, so wie es bereits im Band zuvor von der Autorin angekündigt wurde und in den amerikanischen Auflagen auch mit einer neuen Titelbildgestaltung ersichtlich gemacht wurde.