Magisterarbeit aus dem Jahr 2009 im Fachbereich Germanistik - Ältere Deutsche Literatur, Mediävistik, Note: 1,6, Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf (Germanistik), Veranstaltung: Magisterarbeit, Sprache: Deutsch, Abstract: Sieben Kreuzzüge zwischen 1096 und 1272 hielten die abendländische Welt des Mittelalters zwei Jahrhunderte lang in Atem. Ihre Auswirkungen sind jedoch nicht allein auf politischer, gesellschaftlicher oder geographischer Ebene anzutreffen. Auch in die zeitgenössische Literatur in den Kreuzfahrerstaaten England, Frankreich und Deutschland hielt die Kreuzzugsthematik Einzug. So wurden zwischen 1180-1200 unter dem Eindruck des Dritten und des Vierten Kreuzzuges neben Kreuzzugspredigten und -bullen auch Kreuzlieder verfasst, die sich ebenfalls mit den Themen Kreuznahme und Kreuzfahrt befassen. Die meisten Kreuzlieddichter waren Minnesänger. Meist handelte es sich um Ministerialen (unfreie Dienstmannen), von denen viele aufgrund ihrer Ämter hohes Ansehen genossen. Ihre Dichtung stieß dadurch in der ritterlich-höfischen Gesellschaft auf große Resonanz. Neben der Kreuzzugspropaganda spielt vor allem das Motiv der Minne eine zentrale Rolle in den Kreuzliedern des hohen Mittelalters, weshalb auch von Minnekreuzliedern gesprochen wird. Gegenstand der vorliegenden Untersuchung ist das Verhältnis von Minne und Gottesliebe in der hochmittelalterlichen Kreuzzugslyrik. Welchem Zweck dient die Verbindung der beiden Themenbereiche und welche Funktion kommt speziell der Minne zu? Ziel dieser Arbeit ist es, anhand der Interpretationen dreier Kreuzlieder von Friedrich von Hausen, Albrecht von Johansdorf und Hartmann von Aue repräsentativ die allgemeinen Tendenzen der hochmittelalterlichen Kreuzlieder zu veranschaulichen. Für ein umfassendes Verständnis sind den Einzeluntersuchungen Abschnitte zum Minnesang, zum Kreuzlied, zum Dritten Kreuzzug sowie zum deutschen Kreuzzug von 1197, zum Ritterideal, zum ritterlichen Tugendsystem und zu den Biographien der ausgewählten Dichter vorangestellt.
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