Studienarbeit aus dem Jahr 2016 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 1,3, Universität zu Köln (IDSL I), Veranstaltung: Hauptseminar Bürgerliches Trauerspiel, Sprache: Deutsch, Abstract: Ziel der vorliegenden Arbeit soll es sein, herauszufinden, inwieweit sich in Schnitzlers „Liebelei“ Elemente des traditionellen bürgerlichen Trauerspiels und der bürgerlichen Wertordnung finden lassen. Es soll untersucht werden, in welchen Kategorien und Belangen das Drama der Konzeption des traditionellen bürgerlichen Trauerspiels des 18. Jahrhunderts entspricht. Dafür soll zunächst, im ersten Teil der Arbeit, verhandelt werden, worin typische und charakteristische Merkmale, Elemente und Motive des bürgerlichen Trauerspiels bestehen, insbesondere hinsichtlich der Werteordnung, welche innerhalb der bürgerlichen Familie gelebt wird. Der zweite Teil der Arbeit bezieht sich auf das Wien zur Zeit des Fin-de-Siècle, und soll näher erläutern, inwieweit sich Schnitzler von dem entsprechenden Zeitgeist in seinem Werk inspirieren lassen hat und wo sich zeitgenössische Einflüsse auf das Stück feststellen lassen. Der Fokus soll dabei auch gerichtet werden auf das in dieser Zeit vorherrschende Frauenbild und wie sich dieses auf die Konzeption von Schnitzlers Frauentypen auswirkt. Der dritte Teil schließlich bezieht sich konkret auf Schnitzlers Stück „Liebelei“ und soll darlegen, wie es Schnitzler gelingt, über seine Figurenkonstellation und die Darstellung der entsprechenden Charaktere verschiedene Beziehungskonzeptionen und Auffassungen von Liebe zu veranschaulichen. Darüber soll auch die Aktualität des bürgerlichen Wertekanons verhandelt werden. Auf dieser Grundlage soll schließlich die Frage geklärt werden, ob diese Werte bei Schnitzler noch als aktuell und vertretbar erscheinen, welche Ideale und moralischen Ideen als zeitlos modern gewertet werden kennen und an welchen Stellen es in dieser Hinsicht zu Diskrepanzen kommt.