Bestimmte Erscheinungen in unserer Realität verlangen nach klarer Erklärung. Es geht nicht bloß um Aggressivität und Gewalt in ihren unterschiedlichen Formen und Gestalten. Es geht besonders um die Frage, wie all das inmitten einer Kultur möglich ist, die »uns so klar und so ausdrücklich schon seit Langem die Mittel zum Leben in persönlicher und gesellschaftlicher Harmonie zur Verfügung stellt«. Die Frage nach der Bestimmung von Gut und Böse begleitet den Menschen von Anfang seines Bestehens in der Welt. Die Intensität der Beschäftigung mit dieser Frage im Mythos, in der Religion, in der Philosophie und in allen Kunstzweigen deutet auf eine Bedeutung hin, die weit über die Grenzen des ethischen Handelns hinaus führt: »Der Gesamtzusammenhang der Wirklichkeit«, in der der Mensch sein Leben führt. Es geht um zwei Arten des Verständnisses der Wirklichkeit, die sich in zwei gegensätzliche Visionen der Beziehung zwischen Mensch und Welt zum konkreten Ausdruck bringen: Eine, die den Menschen ohne Einschränkung bejaht, und eine, die sich erlaubt, den Bereich des Menschlichen einengend zu bestimmen und sich so als eine Vision des Schreckens und des Todes zu offenbaren.