Masterarbeit aus dem Jahr 2020 im Fachbereich Pädagogik - Heilpädagogik, Sonderpädagogik, Note: 1,15, Universität Bielefeld, Sprache: Deutsch, Abstract: Die vorliegende Arbeit thematisiert im theoretischen Teil zunächst frühere Ansätze der Selbstkonzeptforschung. Die meistangewendete moderne Selbstkonzepttheorie von Shavelson et al. (1976) wird anschließend dargestellt und erläutert. Darauffolgend wird das Fähigkeitsselbstkonzept definiert und umfasst dabei die kausale Wirkrichtung zwischen Selbstkonzept und Schulleistung. Nachfolgend wird die Entwicklung des Fähigkeitsselbstkonzepts bei Grundschulkindern mit dem Förderschwerpunkt Lernen ausgeführt. Mit dieser Berücksichtigung werden die Determinanten des Fähigkeitsselbstkonzepts nähergebracht, die sich durch Vergleichsprozesse, Ursachenzuschreibungen sowie Fremdeinschätzung und -bewertung charakterisieren lassen. Die Vergleichsprozesse implizieren soziale, kriteriale, individuelle und dimensionale Bezugsnormen. Ersteres bezieht sich auf die Theorie des sozialen Vergleichs nach Festinger (1954) und den Big-Fish-Little-Pond-Effekt (Marsh 1987), während Letzteres die Theorie des Internal/External-Frame-of-Reference-Model (Marsh 1986) aufgreift. Bei den Ursachenzuschreibungen wird auf die Theorie nach Weiner (1985) eingegangen und beschreibt, wie unterschiedlich Erfolge und Misserfolge reguliert werden. Abschließend wird die Fremdeinschätzung und -bewertung seitens der Lehrkraft vorgestellt, die die Quellen selbstbezogenen Wissens nach Filipp (1984) inkludieren. Innerhalb der theoretischen Auslegungen werden Hypothesen gebildet. Die im theoretischen Teil hergeleiteten Hypothesen werden im analytischen Teil einer Überprüfung unterzogen. Hierfür werden zunächst empirische Studien bezüglich des Fähigkeitsselbstkonzepts von Grundschulkindern mit dem Förderschwerpunkt Lernen an inklusiven Schulen und Förderschulen herangezogen und hinsichtlich der inklusiven Schule und Förderschule interpretiert. Darauffolgend werden Unterschiede der Inklusion und Separation hinsichtlich des Fähigkeitsselbstkonzepts ausgelegt und anhand der Determinanten aus dem theoretischen Teil interpretiert. Dabei werden Unterschiede und Gemeinsamkeiten in der Entwicklung des Fähigkeitsselbstkonzepts bei Grundschulkindern mit dem Förderschwerpunkt Lernen bezüglich der Beschulungsarten gegenübergestellt. Hierbei werden auch die Schonraumthese sowie die Stigmatisierung aufgrund von Förderschulzuweisung aufgegriffen. Abschließend werden aus den Ergebnissen Implikationen für die Praxis abgeleitet und ein Fazit konkludiert