Studienarbeit aus dem Jahr 2009 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 2, Ludwig-Maximilians-Universität München (Deutsche Philologie), Veranstaltung: Seminar, Sprache: Deutsch, Abstract: Das Geschehen in "Der Zweikampf" folgt inhaltlich dem Modell, das auch die Handlung in anderen Werken von Kleist bereits bestimmt hat. Es erzählt "von einem unmissverständlich geäußerten Lebensplan, der hier als ,letzter Wille' des sterbenden Herzogs erscheint, und zugleich von der Absicht, in der Unübersichtlichkeit der Welt Helligkeit und ,Aufklärung' zu schaffen; also das Dunkle und Ungeklärte der irdischen Ereignisse ,unmittelbar ans Tageslicht' [...] zu bringen" . Und doch unterscheidet sich "Der Zweikampf" auf bemerkenswerte Weise von den anderen Erzählungen Kleists. Lange hatte Kleists letzte Erzählung von 1811 den Ruf, aufgrund seiner besonderen Handlungsordnung zu undurchdacht und zu ungeordnet zu sein, da sich das Motiv des Textes immer wieder verliert. So fällt vor allem die besondere Erzählstruktur ins Auge, mit der auch ein Wechsel der jeweils im Vordergrund stehenden Themen verbunden ist. Es erscheint daher gerade interessant, die Erzählung im Hinblick auf einige markante Punkte der Erzähltheorie zu analysieren. Die Forschung zog dieser Erzählung eher andere Erzählungen Kleists vor. Eine Analyse zu der Erzählung "Der Zweikampf" ist meist nur Teil eines größeren Werkes im Hinblick auf einzelne Gesichtspunkte und wird teilweise bei der Untersuchung anderer Erzählungen, denen größere Aufmerksamkeit gewidmet worden ist, nur erwähnt. Ansonsten wird die Erzählung entweder vergleichend neben andere Werke gestellt oder man konzentriert sich beispielsweise auf den Zweikampf, das Duell an sich, seine Folgen und ihre Deutung und die Instanz "Gott". Eine genauere Untersuchung stellen u.a. auch in Bezug auf die besondere Erzählstruktur Gerhard Neumann und Walter Delabar in ihren Aufsätzen zu "Der Zweikampf" an. Die Ordnung und die Distanz werden sowohl hier, als auch bei Carmen Pinilla Ballester angesprochen. Mit der Problematik der Erzählinstanz beschäftigen sich Peter Ensberg, Claudia Brors, Gerhard Neumann und ebenso Walter Delabar. Bei der Analyse der Erzählung in Hinblick auf die Erzähltheorie wird in dieser Arbeit zuerst der Aufbau untersucht. Dabei wird zum einen auf das oben beschriebene besondere Erzählmuster und zum anderen auf die Ordnung von Handlungselementen eingegangen. Danach wird die Verknüpfung von Distanz und Dauer von hervorgehobenen Handlungsabschnitten beschrieben. Im Anschluss daran richtet sich das Augenmerk noch auf die gespaltene Erzählinstanz.
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