Examensarbeit aus dem Jahr 2010 im Fachbereich Philosophie - Philosophie des 20. Jahrhunderts, Note: 1,5, Universität Leipzig, Sprache: Deutsch, Abstract: Kaum eine fachwissenschaftliche Debatte wurde im letzten Jahrzehnt so sehr in die Öffentlichkeit getragen wie die Diskussion über das Klonen von Menschen. Voreilige Reaktionen oder Fehlschlüsse, man könne das Aussehen und die Fähigkeiten seiner Kinder zukünftig an Hand von Katalogen aussuchen und zusammenstellen lassen, wurden gezogen und erhitzten nicht zu Unrecht die Gemüter von Menschenrechtlern und aufgeklärten Fachwissenschaftlern. Auch Szenarien man könne Einstein oder andere Genies wieder auferstehen lassen wurden konstruiert. Mittlerweile hat sich die öffentliche Diskussion wieder etwas beruhigt. Ungeachtet dessen spielen Klonierungsverfahren, speziell am Menschen, weiterhin eine gewichtige Rolle im internationalen Diskurs. Während sich Deutschland und andere westeuropäische Staaten ausdrücklich gegen das Klonieren am Menschen aussprechen, setzt England als eine der wenigen europäischen Ausnahmen seine Forschungsarbeiten bezüglich des therapeutischen Klonens seit geraumer Zeit fort. Ich habe es mir in der vorliegenden Arbeit zur Aufgabe gemacht, die verschiedenen Positionen gegenüber dem Klonen von Menschen aus ethischer Sicht zu beleuchten. Dabei werde ich untersuchen, welche Argumentationen den jeweiligen Positionen zu Grunde liegen und wie diese ethisch zu bewerten sind. Ich maße mir dabei jedoch nicht an, eine Lösung in dieser kontroversen Diskussion zu finden, da die aufkommenden Fragen, wann beispielsweise menschliches Leben beginnt und ob an dieses die Menschenwürde in jeder Phase der Entwicklung zwingend und absolut gekoppelt ist, viel zu komplex und evident sind, um im Rahmen dieser Arbeit hinreichend genau beantwortet werden zu können. Da Teile der Diskussion nur unter einem gewissen fachlichen Grundwissen zu verstehen sind, beginne ich meine Arbeit mit der Beschreibung der grundlegenden Begriffe und einer Erklärung der gängigen Klonierungsverfahren. Im Anschluss daran befasse ich mich mit der ethischen Betrachtung des reproduktiven Klonens, dessen Befürworter sich als primäres Ziel die Schaffung eines geklonten Menschen gesetzt haben. Im dritten Teil meiner Arbeit setze ich mich mit dem Forschungsklonen zu therapeutischen Zwecken auseinander. Diesbezüglich sind die international vertretenen Positionen äußerst kontrovers, weshalb die ethische Betrachtung hier den wohl umfangreichsten Teil der Arbeit darstellt. Ein persönliches Fazit über die ethischen Aspekte des Klonens schließt die vorliegende Arbeit ab.