Wenn man über 2 Jahrzehnte Hornhauttransplantationen durchgeführt hat, einerseits die guten Ergebnisse bei verschiedenen Erkrankungen der Hornhaut wie z. B. Ke ratokonus oder alter Narbenbildung, andererseits aber auch die Mißerfolge bei schwersten Schädigungen der Hornhaut durch Verätzungen oder Verbrennungen kennt, erhebt sich die Frage, wo die Grenze der bestehenden Möglichkeiten liegt. Der zu beschreitende Weg liegt einmal im Aufgreifen von Ideen, die erfahrene Chirur gen schon vor über einem Jahrhundert hatten, - Ersatz der Hornhaut durch andere durchsichtige Materialie- unter Einbau heute bestehender Möglichkeiten, zum an deren im Versuch der Verbesserung der Hornhauttransplan tation durch Aufklärung der Mechanismen, die zu einer Wiedereintrübung des Transplantates führen. Da es sich hier aber um ein Problem handelt, das nicht in der nahen Zukunft gelöst werden wird, sollten wir fortfahren, auf breiter Basis nach Methoden zu suchen, welche die Wie derherstellung des Sehens durch eine getrübte Hornhaut ermöglichen. 5 2. Entwicklung der Keratoprothese Auf allen Gebieten der Augenchirurgie hat wahrschein lich der Bereich, der die Hornhaut betrifft, in den letzten Jahrzehnten die größte Entwicklung durchge macht. RINTELEN hat kürzlich dargelegt, daß die Ge schichte der Keratoplastik zwar über 200 Jahre alt ist, jedoch in den letzten 30 Jahren die entscheiden den Fortschritte getätigt werden konnten. 1789 machte PELLIER den Vorschlag, trübe Hornhaut durch ein Glas fenster zu ersetzen, außen gewölbt, innen gehöhlt, in einer Silberfassung an der Sklera befestigt. In die Tat wurde dieser Vorschlag nicht umgesetzt, zeigt je doch erste Gedanken einer Keratoprothetik.
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