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Studienarbeit aus dem Jahr 2003 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 1,0, Friedrich-Schiller-Universität Jena (Institut für Germanistische Literaturwissenschaft), Veranstaltung: Franz Kafka, Sprache: Deutsch, Abstract: Obwohl Zeit immer schon zu den herausragenden Interessenfeldern der Literaturwissenschaft und Philosophie gehörte, gewinnen Zeitbeobachtung und Zeitreflexion in den wissenschaftlichen Diskursen des 20. Jahrhunderts eine besondere B edeutung. Im Zuge naturwissenschaftlicher, vor allem physikalischer Entdeckungen, insbesondere die der Relativität der Zeit…mehr

Produktbeschreibung
Studienarbeit aus dem Jahr 2003 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 1,0, Friedrich-Schiller-Universität Jena (Institut für Germanistische Literaturwissenschaft), Veranstaltung: Franz Kafka, Sprache: Deutsch, Abstract: Obwohl Zeit immer schon zu den herausragenden Interessenfeldern der Literaturwissenschaft und Philosophie gehörte, gewinnen Zeitbeobachtung und Zeitreflexion in den wissenschaftlichen Diskursen des 20. Jahrhunderts eine besondere B edeutung. Im Zuge naturwissenschaftlicher, vor allem physikalischer Entdeckungen, insbesondere die der Relativität der Zeit durch Albert Einstein, kommt es zur endgültigen Auflösung der traditionellen Vorstellung von Zeit als einer universalen, homogenen und gleichsam objektiven Größe. Bedingt durch die zunehmende Industrialisierung und die fortschreitende Ausdifferenzierung der modernen Gesellschaft, lässt sich auch auf gesamtgesellschaftlicher Ebene eine erhöhte Aufmerksamkeit und Sensibilisierung gegenüber Zeitphänomenen beobachten. So ist es das erklärte Ziel moderner Philosophen wie Henri Bergson oder Paul Valéry die „Brüchigkeit einer ehemals angenommenen homogenen Zeiterfahrung offenzulegen, die in ontologischen, religiösen oder transzendentalen Denksystemen angesiedelt und durch diese verbürgt war.“ Während das Problem der Zeit in der Forschung immer wieder in Angriff genommen wird, beschränken sich die Untersuchungen zum Warten, der wohl intensivsten Zeiterfahrung, auf eine überschaubare Anzahl an Veröffentlichungen. Dieses Defizit ist durchaus erstaunlich, beschäftigen sich doch eine Vielzahl an Autoren der Moderne mit diesem Phänomen. So schreibt etwa Friedrich Nietzsche in „Jenseits von Gut und Böse“, dass „in allen Winkeln der Welt [...] Wartende [sitzen], die es kaum wissen, in wiefern sie warten, noch weniger aber, dass sie umsonst warten.“ „Glücksfä lle“, so meint er, seien dazu nötig, dass „ein höherer Mensch [...] noch zur rechten Zeit zum Handeln kommt...“.