Studienarbeit aus dem Jahr 2003 im Fachbereich Sprachwissenschaft / Sprachforschung (fachübergreifend), Note: 2, Universität Wien (Institut für Übersetzen und Dolmetschen), Sprache: Deutsch, Abstract: [...] Der Übertragungsprozess bei der Synchronisation ist größtenteils von der Multimedialität des Films geprägt, die der Synchronisation einerseits viele Möglichkeiten bietet, andererseits aber auch sehr viele Grenzen setzt. Neben den technischen, visuellen und sprachlichen Einschränkungen, die durch diese Multimedialität entstehen, gibt es auch weitere Faktoren, die einen entscheidenden Einfluss auf die Synchronisation haben. Der herrschende Zeitgeist und die geschichtlich-politische Situation in der ein Film gezeigt wird, spielen in diesem Zusammenhang auch eine große Rolle. In meiner Semesterarbeit werde ich mich nur auf die geschichtliche Entwicklung der Synchronisation beschränken und die verschiedenen Stadien, die sie im Wandel der Zeit durchlaufen hat, darstellen. Die Entwicklung der Filmtechnik werde ich dabei bewusst vernachlässigen, da dies den Rahmen dieser Arbeit bei weitem sprengen würde. Obwohl die Geschichte der „wirklichen“ Synchronisation erst mit der Geschichte des Tonfilms beginnt, habe ich mit dem Unterkapitel 2.1. trotzdem auch die Stummfilmzeit in meine Arbeit eingegliedert. Denn schon der Klavierspieler oder Kinoerklärer der Stummfilmzeit musste seine Beiträge synchron zu den Bildern und Tönen des Ursprungsfilms einbringen. 4 In Kapitel 2.2. wird dann auf die Zeit des Tonfilms eingegangen. Mit dem Siegeszug des Tonfilms wurde zwangsläufig auch die Synchronisation ins Leben gerufen, denn die Filmgesellschaften wollten ihre Produkte natürlich in die ganze Welt profitbringend verkaufen – so wie zuvor ihre Stummfilme. Kapitel 2.3. ist der Entwicklung der Synchronisation in Deutschland gewidmet. Im Unterkapitel 2.3.1. sehen wir, wie die nationalsozialistische Vergangenheit Deutschlands in vielerlei Hinsicht die Bedingungen, unter denen Filme synchronisiert wurden, beeinflusst hat. Das drauffolgende Kapitel beschreibt die Folgen des Zweiten Weltkrieges auf die Film- und Synchronisationsindustrie im Nachkriegsdeutschland. Kapitel 2.3.3. behandelt das Thema Zensur und zeigt ein paar Beispiele der haarsträubenden Manipulationen der fünfziger und sechziger Jahre. Das Bestreben der Synchronautoren in den fünfziger und sechziger Jahren durch Eindeutschungen alles „Fremde“ zu tilgen, wird im Kapitel „Alemannitis“ behandelt. Schließlich zeigt das letzte Unterkapitel mit welchen Problemen die Synchronisation im Rahmen des Fernsehens konfrontiert wurde.