Studienarbeit aus dem Jahr 2010 im Fachbereich Pädagogik - Allgemein, Note: 1,3, Helmut-Schmidt-Universität - Universität der Bundeswehr Hamburg, Sprache: Deutsch, Abstract: Um in das komplexe Thema der Kindergartenpädagogik in der Deutschen Demokratischen Republik einzusteigen zu können, möchte ich zu aller erst einmal den Begriff der Vorschulerziehung völlig neutral betrachtet definieren. Unter der Vorschulerziehung versteht man im weiteren Sinn die gesamte Erziehung, welche einem Kind vor der Einschulung, also der Schulreife zuteil wird. Es existieren in dieser kindlichen Entwicklungsphase zwei wichtige Faktoren als Sozialisationsinstanzen. Erstens die Erziehung durch das Elternhaus, auf welche ich in meinen weitern Ausführungen weniger eingehen möchte, und zweitens die Prägung durch die Kinderkrippe und den Kindergarten. Im engeren Sinn bedeutet dies demnach: Die Vorschulerziehung ist die gezielte Vorbereitung des noch nicht schulreifen Kindes auf die Schule beziehungsweise den Schulbesuch. Was bedeutet jedoch der Kindergartenbesuch für das Kind selbst? Das Kind besucht Tag für Tag den gleichen Ort, sein Kindergarten. Hier wird es höchstwahrscheinlich nur erzogen oder betreut, weil die Eltern vollzeitlich berufstätig sind und die Erziehung des Vorschulkindes demnach nicht alleine leisten und sicher stellen können. Viele Eltern würden, heute wie damals, ihre Kinder nicht in einen Kindergarten bringen, wenn sie finanziell unabhängiger wären. Ihr Kind bekommt im Kindergarten Werte und Normen der allgemeinen, breiten Gesellschaft vermittelt, lernt mit anderen, unbekannten Kindern umzugehen, findet die ersten Freunde und lernt seinen Standpunkt in einer Gruppe kennen. Diese Vorschulerziehung findet jedoch fern der eigentlichen Sozialisation durch das Elternhaus statt, denn der Inhalt dieser Erziehung wird durch den regierenden Staat oder dem aktuellen politischen System definiert und festgelegt. Das Elternhaus mit seinen eigenen Werten und Normen hat also in einem Kindergarten nur einen geringen Einfluss und könnte in gewisser Weise einen „Erziehungs – Konkurrenten“ darstellen.