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Magisterarbeit aus dem Jahr 2007 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 1.0, Universität Mannheim, Sprache: Deutsch, Abstract: Die Dinge waren schon immer in der Kunst präsent. In der Malerei erfolgte seit etwa Mitte des 16. Jahrhunderts eine Hinwendung zu den Dingen, die in den bekannten Stillleben des 17. Jahrhunderts ihren Höhepunkt fand. In der Literatur ist diese Entwicklung erst viel später zu verzeichnen. Im 19. Jahrhundert versuchten Realismus und Naturalismus Wirklichkeitsnähe zu vermitteln, dennoch waren Dinge zumeist nur Staffage. In der zweiten Hälfte des 20.…mehr

Produktbeschreibung
Magisterarbeit aus dem Jahr 2007 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 1.0, Universität Mannheim, Sprache: Deutsch, Abstract: Die Dinge waren schon immer in der Kunst präsent. In der Malerei erfolgte seit etwa Mitte des 16. Jahrhunderts eine Hinwendung zu den Dingen, die in den bekannten Stillleben des 17. Jahrhunderts ihren Höhepunkt fand. In der Literatur ist diese Entwicklung erst viel später zu verzeichnen. Im 19. Jahrhundert versuchten Realismus und Naturalismus Wirklichkeitsnähe zu vermitteln, dennoch waren Dinge zumeist nur Staffage. In der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts finden sich laut Christoph Eykman „beschreibungsintensive Romane, in welchen Dinge [… ] in hohem Maße bedeutungsstiftend sind.“ Das 21. Jahrhundert scheint das Jahrhundert der Dinge zu werden. Während die Dingwelt der nordamerikanischen Navaho-Indianer nur 2632 Gegenstände umfasste, zählen westliche Gesellschaften heute mehr als 100 000 Objekte. Bernd Guggenbauer beschreibt daher Zivilisation als „Zuvielisation“. Die Innovationsrate, welche die Zahl der Neuerungen pro Zeiteinheit dokumentiert, belegt die höchste Dingproduktion in den letzten vier Jahrzehnten. Je mehr Dinge eine Epoche verzeichnet, desto höher erscheint das literarische Bedürfnis diese adäquat darzustellen. Das Dingarchiv ist scheinbar ins Unendliche gewachsen und schon lange kann man keinen vollständigen ‚Thesaurus der Dinge’ mehr erstellen. Schon aufgrund dieser Quantität ist es keineswegs erstaunlich, dass Dinge einen erheblichen Einfluss auf die menschliche Identität ausüben. Doch neben der Quantität ist auch eine dingliche Qualität zu verzeichnen, denn Dinge prägen und strukturieren menschliches Sein, sowohl in der Realität als auch in der Literatur.