Studienarbeit aus dem Jahr 2003 im Fachbereich Romanistik - Hispanistik, Note: 1,0, Universität Duisburg-Essen, Veranstaltung: Niebla von Miguel de Unamuno, Sprache: Deutsch, Abstract: Das Heraustreten des Autors aus dem Werk bezeichnet eines der bekanntesten Verfahren romantischer Ironie. Die Ende des 18. Jahrhunderts von Friedrich Schlegel begründete moderne Ironie steht hierbei in Opposition zu ihrem rhetorischen Gegenpart und ist das Ergebnis eines modernen literarischen Bewusstseins. So soll sich in Kapitel B zeigen, dass die Genese des Schlegel'schen Ironiebegriffs in einem engen Zusammenhang mit seiner Idee von einerprogressive[n] Universalpoesiesteht. Ein Konzept, dessen Vorstellungen lediglich die "flexible" Form des Romans toleriert. In der von Schlegel postulierten Nähe von Philosophie und Poesie, wird nicht nur der Grundstein für ein progressives Literaturverständnis, sondern mit ihm auch der für romantische Ironie gelegt. Miguel de Unamunos RomanNiebla(1914) weist eine Vielfalt an Inszenierungsformen romantischer Ironie auf, die im Teil C, anhand des doppelten Prologs sowie der Kapitel 17 und 25 exemplifiziert werden sollen. Es wird sich zeigen, dass die romantische Ironie - als Produkt der komplizierter gewordenen literarischen Mitteilung - ihren Kern in der Wesengleichheit von Realität und Fiktion im Roman trägt. Im Zusammenwirken von romantischer Ironie und dem narrativen Verfahren dermise en abymepotenzieren sich in den einzelnen Kapiteln Spiegelungsebenen von Realität und Fiktion bis hin zu einer aporetischen Reflexion, die sicherlich voll und ganz dem Schlegel'schen Verständnis eineruniversalenPoesie entsprochen haben müsste. Ganz in diesem Sinne sucht der Ausblick D nach den Berührungspunkten zwischen der in Niebla inszenierten romantischen Ironie und Miguel de Unamunos philosophischem Hauptwerk "Del Sentimiento trágico de la vida en los hombres y en los pueblos".So erweist sich der Roman nicht nur weitgehend als literarische Umsetzung der Ideen desSentimiento trágico,sondern macht die Geschichte des Protagonisten Augusto Pérez auch als eine "literarische Antithese" des cartesianischen Axioms lesbar.
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