Studienarbeit aus dem Jahr 2002 im Fachbereich Französische Philologie - Linguistik, Note: 1-, Ludwig-Maximilians-Universität München (Institut für Romanische Philologie), Veranstaltung: Proseminar "Linguistische Theorieansätze und Sprachbeschreibung", Sprache: Deutsch, Abstract: « Les mots n’ont plus le même sens qu’autrefois.» Mit diese Feststellung weist ein nostalgischer Polizist in Raymond Queneaus Roman Zazie dans le métro lapidar darauf hin, dass die Bedeutung von Wörtern sich im Laufe der Zeit nicht selten ändert. Die Beschreibung eines derartigen lexikalischen Bedeutungswandels ist ein Ziel der historischen Semantik, die ihre Anfänge im 19. Jahrhundert hatte. Nach einer Hochblüte um die Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert fand die historische Semantik ihren vorläufigen Abschluss im Werk Stephen Ullmanns. In dieser Epoche steht die Klassifikation des Bedeutungswandels nach rhetorischen und/oder psychologischen Kriterien im Vordergrund. Im ausgehenden 20. Jahrhundert fallen die Arbeiten von Andreas Blank auf, an die sich die folgenden Ausführungen vorwiegend anlehnen. Nach einer kurzen Klärung des Begriffs „Bedeutungswandel“ möchte ich auf den Prozess der semantischen Innovation und Lexikalisierung sowie auf die verschiedenen Typen von Bedeutungswandel eingehen, um danach Motive für den Bedeutungswandel aufzuzeigen. Abschließend soll der Nutzen der Merkmals- und Prototypensemantik für die eschreibung semantischen Wandels kurz angeschnitten werden.