Studienarbeit aus dem Jahr 2006 im Fachbereich Germanistik - Linguistik, Universität Leipzig (Institut für Germanistik), Veranstaltung: Lexikalisierung, Sprache: Deutsch, Abstract: Die vorliegende Arbeit will den Versuch unternehmen, an bestimmten Beispielen herauszufinden wie Lexikalisierung vonstatten geht, welchen Bedingungen sie unterworfen ist und welche Möglichkeiten sich an diese Bedingungen knüpfen. Anhand dieser Beispiele sollen bereits bestehende Lexikalisierungstheorien überprüft sowie methodische Alternativen erkannt und diskutiert werden. Zunächst werden dazu aus Texten die hierfür nötigen Beispiele extrahiert. Die verwendeten Texte stammen alle aus den 50er Jahren des vergangenen Jahrhunderts, um eine eventuell eingesetzte Lexikalisierung anhand von (bereits erschienenen) Nachschlagewerken überprüfen zu können. Bevor diese Arbeit jedoch beginnt, ist es vorerst wichtig die Terminologie für den Begriff ,Lexikalisierung' zu klären. Für Motsch ist es zunächst ein Auswahlprozess der Sprachgemeinschaft, den er über diverse Prinzipien, Grundformen und Beschränkungen, welche diese Auswahl steuern, erläutert und definiert. Fleischer entwickelt eine Dichotomie aus Speicherung und Demotivation, wobei Speicherung die dauerhafte Ablegung im mentalen Lexikon des Sprechers meint und Demotivation die Schwächung der Einzelbedeutung der Wortkomponenten bei der Wortbildung bezeichnet. Er betont, dass diese beiden Prozesse bei der Lexikalisierung nicht notwendig aneinander gebunden sein müssen, sondern auch getrennt voneinander vorkommen können, jedoch nur in ihrer Dichotomie als Lexikalisierung bezeichnet werden können. Für die vorliegende Arbeit soll der Begriff Lexikalisierung an diese Interpretation angelehnt, jedoch etwas allgemeiner gefasst und die Demotivation in den Hintergrund gerückt werden, um Platz für neue mögliche Ansätze zu lassen. Lexikalisierung heißt hier demnach die Übernahme und Speicherung von neuen Benennungen im mentalen Lexikon, d.h. im Gedächtnis, und deren Usualisierung, also ,Üblichwerdung'.
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