Studienarbeit aus dem Jahr 2012 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Universität Konstanz, Sprache: Deutsch, Abstract: "[...] was ich bin, projizierte sich auf irgendeine zufällige Realität [...]." (66) Mit Ecce homo - Wie man wird, was man ist hat Friedrich Nietzsche ein Manifest seiner Selbst erschaffen, durch das er sich, wie der Titel programmatisch ankündigt, zu dem machen wollte, was er ist. Durch die herausragende Einzigkeit seiner Schrift, lässt sie sich schwerlich der konventionellen Kategorie "Autobiographie" zuordnen, obwohl sie oft als eine ebensolche betitelt wird. Philippe Lejeune stellt in Der autobiographische Pakt als Grundbedingung für den Titel "Autobiographie" die Bedingung auf, dass eine Identität zwischen dem Autor, dem Erzähler und dem Protagonisten besteht. Diese Identität ist in Ecce homo keinesfalls gegeben. Das schreibende Ich wird während der Textgenese vom Autor separiert, um mit dem vorbereitenden Schriftstück für der Antichrist zu einem Schicksal zu verschmelzen . Diese Arbeit wird die inszenatorischen Komponenten Nietzsches letzten niedergeschriebenen Werkes beleuchten und dabei untersuchen, wie sich im Werk das Verhältnis von Schrift, Textereignis und Autor(de-)figuration verhält.
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