Examensarbeit aus dem Jahr 2016 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 2,0, Ludwig-Maximilians-Universität München, Sprache: Deutsch, Abstract: Lenz’ Wahn soll in dieser Arbeit auch gelesen werden als die Geschichte eines totalen Aufbegehrens, nicht nur gegen politische Verhältnisse, sondern auch gegen notwendige Modi menschlichen Lebens wie Tod und Leid überhaupt. Es soll einerseits darauf eingegangen werden, wie Büchner Lenz’ pathologischen Zustand darstellt, um so auch zu erfahren, ob und – wenn ja – welche Ursachen das Werk selbst nennt. Nicht zuletzt soll auch nach Verweisen im Text gefragt werden dafür, dass die Gesellschaft, bei der Lenz sich aufhält, eher kritisch dargestellt wird. Zuerst sollen aber Grundsteine des Terrains abgesteckt werden, indem sich mit den historischen Umständen der im Text behandelten Figuren und Diskurse befasst und die sprachliche Gestaltung analysiert wird. Dann kann beantwortet werden wie Büchner mit seinem Text den Diskurs zwischen Psychikern und Somatikern um Ursachen und Behandlung psychisch Erkrankter wertet. Zudem lässt sich zeigen an welchen Stellen die Darstellung von Lenz Leiden zu welchen Krankheitsdiagnosen passt. Zum Ende hin soll sich zeigen, wie Büchner nicht nur sprachlich, sondern auch inhaltlich, gerade mit einem radikalen Schluss am Ende des Werkes, Lenz spektakulär an den gesellschaftlichen Verhältnissen scheitern lässt und in Richtung Moderne verweist. Dazu passend wird „Lenz“ als äußerst vielschichtiges Werk zwi¬schen den Epochen Klassik, Romantik, Sturm und Drang skizzierend verortet. Die Arbeit schließt mit einem Fazit.