Essay aus dem Jahr 2009 im Fachbereich Germanistik - Semiotik, Pragmatik, Semantik, Note: 1,7, Carl von Ossietzky Universität Oldenburg (Fakultät III), Veranstaltung: Das Schriftsystem des Deutschen, Sprache: Deutsch, Abstract: Zur Phonem-Graphem-Korrespondenz der deutschen Sprache Zur Erläuterung von orthografischen Zusammenhängen bedarf es nicht zwingend einer Fachtagung oder eines universitären Seminars. Auch im Alltag besteht durchaus die Möglichkeit, auf spezifische Probleme der deutschen Sprache angesprochen zu werden. So begegnete mir neulich ein ehemaliger Mitschüler, der mich auf mein Germanistikstudium ansprach und in diesem Zusammenhang wissen wollte, wieso die deutsche Sprache so „kompliziert“ sei. Er verwies darauf, dass kaum ein Wort im Deutschen tatsächlich so geschrieben werden würde, wie es ausgesprochen wird. Eine klare und einheitliche Struktur sei somit nicht erkennbar. Da ich etwas Zeit hatte und auch das Interesse zur vertiefenden Betrachtung seitens meines ehemaligen Mitschülers vorhanden war, lud ich ihn auf einen Kaffee ein, um ihm Spezifika der Phonem-Graphem-Korrespondenz zu erläutern. Die deutsche Sprache gliedert sich generell in zwei Kernbereiche auf, die sich a priori in der Grammatik und dem Wortschatz nicht unterscheiden. Diese Bereiche sind zum einen die mündliche und zum anderen die schriftliche Kommunikation. Ein Unterschied dieser Bereiche, neben speziellen Kommunikationssituationen des Schreibens und Sprechens, welche in diesem Gespräch nicht näher erläutert wurden, besteht in der Umgangssprache. Diverse Ausdrücke, welche in einer schriftlichen, geschäftlichen Kommunikation nicht geeignet wären, umschreiben in der mündlichen Kommunikation teilweise komplizierte Sachverhalte und beschleunigen somit den Verstehensprozess. Weiter ist die Umgangssprache dadurch gekennzeichnet, dass einzelne Wörter „verschluckt“ werden. Beispielsweise würde bei dem gesprochenen Aussagesatz „Ich geh´ *em zum Bäcka.“ in der Schriftsprache mindestens ein Problem auftreten, da das Wort *em im Wortschatz des Deutschen keine Bedeutung besitzt und somit der Leser keine Information zum Kontext bekommt.