Inhaltsangabe:Einleitung: Die vorliegende Diplomarbeit befaßt sich mit der Problematik der Gewinnrealisierung bei langfristiger Fertigung nach HGB, US-Generally Accepted Accounting Principles (US-GAAP) und International Accounting Standards (IAS). Die langfristige Fertigung ist für die deutsche Wirtschaft ein bedeutender Wirtschaftsfaktor. Sowohl in der Großindustrie als auch in mittelständischen und kleinen Unternehmen der Branchen Industrieanlagen-, Maschinen-, Schiff- und Flugzeugbau sowie im Hoch- und Tiefbau ist die langfristige Fertigung weit verbreitet. Sie bedeutet in diesen Bereichen fast ausschließlich Auftragsfertigung. Da sich die Auslegung der handelsrechtlichen Rechnungslegungsvorschriften - insbeson-dere des Realisationsprinzips - an der auftragslosen Lagerfertigung orientiert, führt dies bei der Gewinnrealisierung von langfristigen Fertigungsaufträgen zu unbefriedigenden Ergebnissen. Nach dem Realisationsprinzip dürfen Gewinne erst bei Fertigstellung bzw. Abnahme des Produktes ausgewiesen werden. Bei langfristiger Fertigung kommt es wegen der langen Bearbeitungsdauer zu einem verzerrten Einblick in die Lage des Unternehmens, weil in den Jahren der Produktion keine Gewinne realisiert werden dürfen. Dies bedeutet eine Verletzung der Forderung, ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage zu vermitteln. Aufgrund dieses Konfliktes beschäftigen sich die Literatur, die Rechtsprechung und die Rechnungslegungs- und Prüfungspraxis seit Jahrzehnten mit der Frage der Gewinnrealisierung bei langfristiger Fertigung. Trotz einer Vielzahl von Veröffentlichungen zu dieser Problematik ist keine allgemein akzeptierte Lösung erkennbar. Vielmehr scheint das Spektrum verschiedener Meinungen zuzunehmen. Weiterhin steht der Grundsatz der periodengerechten Gewinnermittlung in unmittelbarer Konkurrenz zum Realisationsprinzip. Auch zwischen den Jahresabschlußfunktionen der Ausschüttungsbemessung und der Informationsvermittlung besteht eine Divergenz. Es existiert die Möglichkeit bei langfristiger Fertigung, diejenigen Perioden, die bezüglich der Aufwandsentstehung maßgeblich an der Leistungsbewirkung beteiligt waren, auch anteilig am Gewinn partizipieren zu lassen. In jüngerer Zeit gewinnt die Problematik der Gewinnrealisierung bei langfristiger Fertigung infolge der Bemühungen der internationalen Harmonisierung der Rechnungslegung verstärkt an Bedeutung. In der internationalen Rechnungslegung existieren [...]
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