Magisterarbeit aus dem Jahr 2005 im Fachbereich Soziologie - Politik, Majoritäten, Minoritäten, Note: sehr gut, Universität Konstanz, Sprache: Deutsch, Abstract: Einleitung Seit nunmehr 37 Jahren bilden unsere türkischen Mitmenschen die größte Gruppe der ausländischen Wohnbevölkerung Deutschlands. Das Statistische Bundesamt verzeichnet im Jahr 2004 insgesamt 6,72 Millionen Ausländer, wovon 1,76 Millionen die türkische Staatsangehörigkeit besitzen.1 Der Anteil der Türken an der Gesamtbevölkerungszahl der Ausländer beträgt circa 25 Prozent. Hinzukommt, dass mehr als 600 000 von ihnen bereits in Deutschland geboren wurden. Über diese größte Minderheit ist in der deutschen Öffentlichkeit nur wenig bekannt. Stereotype und Vorurteile bestimmen die allgemeine Meinung über ,die¿ Türken. Frauen und Mädchen werden meist als unterdrückte, unselbständige Opfer und Männer als autoritäre Patriarchen gesehen. Dieses von Vorurteilen und Klischees geprägte Bild, wird häufig verallgemeinert und auf die gesamte Migrantenbevölkerung projiziert. Auch in der wissenschaftlichen Literatur werden Migranten türkischer Herkunft oft als homogene Gruppierung behandelt. Beobachtete Tendenzen werden nicht selten sowohl von deutschen als auch von türkischen Autoren vorschnell generalisiert und der gesamten Bevölkerung zugeschrieben. Zitate aus dem Koran sollen auf die Unterdrückung der Frau und die dominante Rolle des Mannes verweisen. Die Norm- und Wertvorstellungen, die Struktur und die Erziehung türkischer Familien werden mit dem Islam begründet und als traditionell, altmodisch und rückständig abgestempelt. Gerade in letzter Zeit ist die Diskussion über ,die¿ Türken in Deutschland neu entfacht. Grund dafür ist nicht nur der geplante Beitritt der Türkei zur Europäischen Union. ------- 1 Vgl. http://www.destatis.de/basis/d/bevoe/bevoetab10.php
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