Studienarbeit aus dem Jahr 2018 im Fachbereich VWL - Umweltökonomie, Note: 1,0, Universität Hamburg, Sprache: Deutsch, Abstract: Im dieser Arbeit wird untersucht, welche Verteilungswirkungen mit einer Abschaffung der Subventionierung fossiler Kraftstoffe – insbesondere Benzin – in Nigeria einhergehen. Die Subventionierung von fossilen Brennstoffen, insbesondere Benzin, verursacht schwerwiegenden ökonomischen, ökologischen und sozialen Schaden. Obwohl von den Subventionszahlungen in Nigeria vorranging die reichen Bevölkerungsgruppen profitieren, hätte eine unkompensierte Abschaffung schwerwiegende Folgen für den ärmeren Bevölkerungsteil und würde die Armut signifikant steigern. Eine gezielte Kompensationsstrategie in Form von Transferzahlungen und langfristige Investitionen sind nötig, um diese negativen Effekte abzumildern. Voraussetzung für das Gelingen dieser Kompensation ist die Reduzierung der Korruption und Misswirtschaft der Regierung. Dafür wird in Abschnitt 2.1 zunächst ein Überblick über das Land Nigeria gegeben, und in Abschnitt 2.2 die aktuelle Subventionssituation auf der Welt und in Nigeria vorgestellt. Dabei wird anhand der Studie von Soile & Mu besonders auf die ungleiche Verteilung von Benzinsubventionen eingegangen. In Kapitel 2.3 werden das Konzept der Pareto-Verbesserung und die Hauptsätze der Wohlfahrtsökonomik erklärt, um nach der Diskussion in Teil 3, welche Verteilungswirkung eine Abschaffung der Benzinsubvention in Nigeria hat, zu überprüfen, inwieweit sich die theoretischen Modelle in der Realität anwenden lassen. Als Grundlage für die Diskussion dient die Studie von Rentschler aus dem Jahr 2016. Er untersucht den sozialen Effekt einer Abschaffung auf die einzelnen Bundesstaaten Nigerias. Speziell für Nigeria ist es wichtig, nicht nationale Durchschnitte vor und nach der Reform zu vergleichen, sondern auf die verschiedenen Bevölkerungsgruppen einzugehen und zwischen städtischen und ländlichen Gegenden zu unterscheiden, da die Einkommens- und Wohlfahrtsverteilung in Nigeria sehr ungleich ist (siehe Kapitel 2.1). Es wird gezeigt, dass eine unkompensierte Subventionsabschaffung, obwohl von der Subvention vor allem die reichen Haushalte profitieren, in allen Bundesstaaten die Armutsraten steigert. Rentschler untersucht verschiedene Kompensationsstrategien, mit denen die negativen Effekte einer Abschaffung abgemildert werden können, stößt aber auf das Problem, dass umfassendere Daten nötig sind, um vor allem die ärmeren Haushalte vor größerer Armut zu bewahren.