Studienarbeit aus dem Jahr 2005 im Fachbereich Politik - Politische Theorie und Ideengeschichte, Note: nicht bewertet, Gottfried Wilhelm Leibniz Universität Hannover (Institut für Politische Wissenschaft), Sprache: Deutsch, Abstract: Der Franzose Pierre Bourdieu (1930-2002) gilt als einer der bedeutendsten und einflussreichsten Soziologen der Neuzeit. Zahlreiche sozialwissenschaftliche Studien (u. a. in Algerien und seiner französischen Heimat) bilden die Grundlage für verschiedene gesellschaftstheoretische Analysen und Konzepte des studierten Philosophen. Bourdieu zeigte sich mit der wissenschaftlichen Diskussion seiner Arbeit oftmals wenig einverstanden. Seiner Meinung nach wurden seine Werke weitgehend praxisfern interpretiert und fälschlicherweise in zu großem Umfang mit anderen bedeutenden Gesellschaftstheorien in Verbindung gebracht. Es geht vielmehr darum, dass die theoretischen Ansätze nicht vornehmlich für sich selbst stehen, sondern als Grundlage für die praktische Erforschung der sozialen Wirklichkeit einer Gesellschaft hilfreich eingesetzt werden sollen. In einem seiner Hauptwerke „Die feinen Unterschiede: Kritik der gesellschaftlichen Urteilskraft“, gelingt es Bourdieu (anknüpfend an Max Weber), den klassischen Schichtungsmodellen eine Komponente hinzuzufügen. Neben der ökonomischen Struktur analysiert der Soziologe klassenspezifische Vorlieben bestimmter kultureller Präferenz oder, allgemein gesprochen, den Klassengeschmack. Er entwickelt ein mehrdimensionales Sozialraum-Modell, welches die Existenzbedingungen der französischen Gesellschaft der Sechziger- und frühen Siebziger Jahre extrem detailreich darstellt.