Die internationalen Rechnungslegungsnormen nach International Financial Reporting Standards (IFRS) dienen in zunehmendem Maße nicht nur als bilanzielle Grundlage der Konzernabschlüsse der börsennotierten Konzerne in Europa, sondern gewinnen auch im Einzeljahresabschluss vieler mittelständischer und nicht kapitalmarktorientierter Unternehmen an Bedeutung. Die Europäische Kommission begünstigt diese Entwicklung, an deren Ende eine harmonisierte Rechnungslegungsbasis auf Grundlage der IFRS stehen wird. Aufgrund der ausschließlichen Konzentration der IFRS auf Informationszwecke ergeben sich bei einer befreienden Anwendung der IFRS im Einzeljahresabschluss jedoch zahlreiche Problemstellungen in Bezug auf die Zahlungs- und Steuerbemessungsfunktion. Gleichzeitig stellt sich die Frage, ob und wie lange das derzeitige deutsche Handelsrecht als Alternative zu den internationalen Rechnungslegungsnormen aufrechterhalten werden kann und soll. Christian Börstler untersucht die Auswirkungen der fortschreitenden Internationalisierung der Rechnungslegung in Deutschland aus Sicht nicht kapitalmarktorientierter Unternehmen. Dabei wird deutlich, dass der Umfang der mittel- bis langfristig notwendigen Reformen den Rahmen des deutschen Handelsrechts übersteigen wird und eine grundlegende Umgestaltung des Gesellschaftsrechts sowie die Eigenständigkeit des Steuerbilanzrechts in Deutschland mit sich bringen wird.
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