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Studienarbeit aus dem Jahr 1998 im Fachbereich Philosophie - Theoretische (Erkenntnis, Wissenschaft, Logik, Sprache), Note: sehr gut, Universität Osnabrück (FB II - Philosophie), Veranstaltung: Philosophie der Zeit, Sprache: Deutsch, Abstract: In dem dieser Arbeit vorausgegangenen Seminar wurde sich - abgesehen von einem kurzen, einführenden Abstecher zu Augustinus - ausschließlich mit Überlegungen von Philosophen des 20. Jh. zum Thema 'Zeit' beschäftigt. So lasen wir u.a. Texte von Hans Reichenbach, John und Ellis McTaggart, Michael Dummett, William James und John N. Findlay und versuchten…mehr

Produktbeschreibung
Studienarbeit aus dem Jahr 1998 im Fachbereich Philosophie - Theoretische (Erkenntnis, Wissenschaft, Logik, Sprache), Note: sehr gut, Universität Osnabrück (FB II - Philosophie), Veranstaltung: Philosophie der Zeit, Sprache: Deutsch, Abstract: In dem dieser Arbeit vorausgegangenen Seminar wurde sich - abgesehen von einem kurzen, einführenden Abstecher zu Augustinus - ausschließlich mit Überlegungen von Philosophen des 20. Jh. zum Thema 'Zeit' beschäftigt. So lasen wir u.a. Texte von Hans Reichenbach, John und Ellis McTaggart, Michael Dummett, William James und John N. Findlay und versuchten anhand ihrer die allgemeine Problematik des 'Sprechens über die Zeit' und die besonderen Schwierigkeiten der Umsetzung umgangssprachlicher Aussagen in formalen Sprachen, wenn dabei die Vor- und Nachzeitigkeit ausgedrückt werden muß, zu verstehen und die grundsätzlichen Argumente der Diskussionen über das Sein bzw. die Irrealität der Zeit, mitsamt den sich daraus ergebenden Konsequenzen für die Zeitmessung, nach zu vollziehen. Niemals hinterfragten wir jedoch, auf welcher historisch gewachsenen Basis die behandelten Autoren standen und welche geistesgeschichtlichen Entwicklungen ihren Überlegungen vorausgegangen waren. Die Theorien der sich mit dem Thema Zeit beschäftigenden heutigen Philosophen sind jedoch meines Erachtens eindeutig durch die in unserer Kultur allgemeine Vorstellung von der Zeit beeinflußt. So setzen z.B. alle herangezogenen Autoren voraus, daß es einen Übergang von der Vergangenheit über die Gegenwart zu einer Zukunft gibt und streiten nur über die begriffliche Fassung und physikalische Ausdehnung dieser Aspekte, ohne den Zeitstrang ansich in Frage zu stellen. Ich möchte mit dieser Arbeit ebenfalls nicht die Linearität der Zeit widerlegen, halte es jedoch für notwendig, die geschichtliche Entwicklung unserer Zeitskala zu reflektieren, um die allzu oft als selbstverständlich genommene Skalierung der Zeit in ihrer Willkürlichkeit deutlich zu machen. Nur durch das Bewußtsein dieser historischen Gewachsenheit kann verhindert werden, daß modernen Überlegungen einfach unausgesproche Voraussetzungen als a priori gegeben zu Grunde gelegt werden, die nicht Ergebnis physikalischer oder psychologischer Untersuchungen sind, sondern einem gesellschaftlich bedingten Bedürfnis nach Synchronisation von astronomischen Gegebenheiten, religiösen Vorstellungen, historischer Ereignisse und individuellen Verhaltens entsprangen.

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