Studienarbeit aus dem Jahr 2009 im Fachbereich Politik - Politische Theorie und Ideengeschichte, Note: 1,3, Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (Institut für Politikwissenschaft), Veranstaltung: American political Thoughts, Sprache: Deutsch, Abstract: "Freiheit" und "Sklaverei" sind offensichtlich ein Widerspruch - in zweierlei Hinsicht: Von einem humanistischen Standpunkt aus betrachtet ist Sklaverei ein gewaltsames Herrschaftsverhältnis eines Menschen über einen Anderen, das für den Sklaven maximale Unfreiheit bedeutet. Lediglich der Sklavenbesitzer hat in diesem Verhältnis Freiheit, über den Sklaven Herrschaft auszuüben oder das Verhältnis aufzugeben. Im ökonomischen Kontext entstand ein weiterer Widerspruch mit der Herausbildung einer marktwirtschaftlichen, kapitalistischen Produktionsweise. Zum Ideal des Zusammentreffens vom Eigentümer der Produktionsmittel und dem freien Lohnarbeiter, der in Konkurrenz zu anderen Lohnarbeitern einen Arbeitsvertrag mit einem Arbeitgeber schließt, verhält sich die Sklavenökonomie als ein Relikt aus vorkapitalistischen Zeiten. Sie erweist sich im Vergleich mit der bürgerlichen Gesellschaft materiell und moralisch unterlegen. John Locke, als einer der bedeutendsten angelsächsischen Theoretiker der politischen Philosophie und Entwickler liberaler Ideen, setzte sich in seinem Werk "Two Treaties on Government" mit grundlegenden Gedanken zum Naturrecht und Freiheit auseinander und formulierte teilweise bis heute gültige Eckpfeiler liberaler Gesellschaften. Andererseits verteidigte er das Institut der Sklaverei sowohl ökonomisch als auch moralisch und leistet sich so einige Widersprüche, gemessen an seinen eigenen naturrechtlichen Maßstäben und denen der allgemeinen globalen wirtschaftlichen Entwicklung. Insbesondere auf den ökonomischen Aspekt ging Marx ein Jahrhundert später ausführlich ein und bot eine Lesart von Freiheit an, welche die ökonomischen und moralischen Widersprüche Lockes verdeutlich. Auch heute noch nehmen die Themen "Freiheit" und "Eigentum" eine zentrale Rolle im gesellschaftlichen Diskurs ein. Beim Blick auf die moderne Gesellschaft mit ihren "working poor" kann man sich schon die Frage stellen, ob denn mit dem System der Lohnarbeit tatsächlich der große Wurf an zivilisatorischem Fortschritt im Gegensatz zur Sklavenarbeit gelungen ist. Der Jurist aus den amerikanischen Südstaaten Fitzhugh stellte sich diese Frage schon vor über 150 Jahren und steuerte einige bemerkenswerte Argumente zum Thema Freiheit und Sklaverei bei.
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