Die Komposition des Hoseabuches ist seit ihren Anfängen von Schilderungen der Auseinandersetzung JHWHs mit dem als Vergehen charakterisierten Verhalten Israels bzw. Judas in der Innen-, Außenpolitik und Kult geprägt. Die Auseinandersetzung JHWHs mit den Vergehen wird dabei in der alttestamentlichen Forschung zumeist als »unbedingte Gerichtsankündigung« bezeichnet. Katrin Zehetgruber untersucht anhand von exemplarischen Exegesen, ob diese Bezeichnung den Texten gerecht wird oder sich im Rahmen des Handlungsmodells der sozialen Interaktion andere Deutungsmöglichkeiten für die geschilderten Vorgänge eröffnen. Als alternative Deutungsmöglichkeit erweist sich dabei die Rede von einer »unabwendbaren Reziprozität«, welche im Hoseabuch als prägendstes Element der Beziehung zwischen JHWH und Israel bzw. Juda im Guten wie im Schlechten dargestellt wird. Dr. Katrin Zehetgruber arbeitet als wissenschaftliche Mitarbeiterin an der theologischen Fakultät der Universität Rostock.
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