Auszug: Unter den vielen europäischen Reisenden, die Indien seither besucht haben, hatten nur wenige Auserwählte Gelegenheit, in nähere Berührung mit den indischen Fürstenhöfen zu kommen. Diese Wenigen haben meist auch nur die Lebensgewohnheiten der orientalischen Herrscher in dem prunkhaften Glanze der Empfänge und Lustbarkeiten zu beobachten Gelegenheit gehabt. Otto Mayer hingegen, der Aufzeichner des vorliegenden Werkes, wurde durch eine seltene Verkettung von Umständen dazu ausersehen, zwanzig Jahre lang an den Höfen zu Baroda und Kapurthala als Palast-Vorsteher und Berater eine seltene, für einen Deutschen außerordentliche Stellung einzunehmen. Daß er bei dieser Gelegenheit vieles beobachten konnte, was andere Reisende nicht sehen und erleben und daß er Fürsten und Volk, dank seines jahrzehntelangen Wirkens in Indien, auch von der menschlichen und allzumenschlichen Seite kennen lernte, liegt auf der Hand. So bilden denn seine Memoiren einen nicht zu unterschätzenden Beitrag zur Kenntnis der indischen Psychologie, des indischen Lebens und Landes, von dem man im allgemeinen nur zu sehr geneigt ist, sich eine ganz falsche, meistens stark idealistisch gefärbte Vorstellung zu machen. Durch langjährige und ausgedehnte Reisen in allen Teilen Asiens auch mit indischen Verhältnissen vertraut, habe ich die seltsamen Erlebnisse Otto Mayers in die Form gebracht, in der sie im Nachstehenden dem Leser vorgelegt werden.
Dieser Download kann aus rechtlichen Gründen nur mit Rechnungsadresse in A, B, BG, CY, CZ, D, DK, EW, E, FIN, F, GR, HR, H, IRL, I, LT, L, LR, M, NL, PL, P, R, S, SLO, SK ausgeliefert werden.