Wegen eines Augenleidens gönnte sich Richard Dana 1835 eine Auszeit. Statt der ärztlich verschriebenen Erholungsreise heuerte der Harvardstudent auf der "Pilgrim" an, einem schwimmenden Warenhaus mit Kurs auf die Westküste Nordamerikas. In einer Nussschale den Unbilden der Natur, Sturm, Eis und der Willkür des Kapitäns ausgesetzt, lernte Dana das Handwerk des Seemanns von der Pike auf - und er lernte fürs Leben. Zwei endlos scheinende Jahre dauert die Reise von Boston um Kap Horn zu Orten, die heute jedes Kind kennt, welche damals aber kaum entwickelte, schwer erreichbare Siedlungen in einer fernen, armen Provinz Mexikos waren. Ohne zu wissen, was ihn erwartet, lernte der Jugendliche aus Gutem Haus seine Welt von einer anderen Seite kennen - er erfährt die Schattenseite seiner Gesellschaft ebenso wie die noch weitgehend unerforschte Seite seines Kontinents. Viel lernt er auch über die Natur: Natur des Menschen in kritischen Situationen, Natur der See in Wind und Wetter, Natur des Handels zwischen Ost- und Westküste, Natur des Rechts, dem die Matrosen unterworfen sind. All dies ist Gegenstand seines Reiseberichts, der die Welt des alten Kalifornien vor dem Vergessen rettet und die Grundlage bildete für sein lebenslanges Rechtsempfinden und sein Engagement für Seeleute, Sklaven und vom Schicksal weniger Begünstigte.
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