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Essay aus dem Jahr 2019 im Fachbereich Germanistik - Literaturgeschichte, Epochen, Note: 1, Universitetet i Bergen (Deutsche Literatur), Veranstaltung: Seminar, Sprache: Deutsch, Abstract: Goethes Faust I handelt von dem Suchen des Menschen nach Wissen – ein beliebtes Thema, das uns seit Adam und Eva beschäftigt und auch heute im Zeitalter der KI sehr aktuell ist. Die Geschichte der Menschheit hat uns gezeigt, welche fatalen Konsequenzen die falsche Anwendung von Wissen haben kann: drohende Atomkriege, Klimaerwärmung und Pandemien sind durch unüberlegtes oder auch unbeabsichtigtes, bewusstes…mehr

Produktbeschreibung
Essay aus dem Jahr 2019 im Fachbereich Germanistik - Literaturgeschichte, Epochen, Note: 1, Universitetet i Bergen (Deutsche Literatur), Veranstaltung: Seminar, Sprache: Deutsch, Abstract: Goethes Faust I handelt von dem Suchen des Menschen nach Wissen – ein beliebtes Thema, das uns seit Adam und Eva beschäftigt und auch heute im Zeitalter der KI sehr aktuell ist. Die Geschichte der Menschheit hat uns gezeigt, welche fatalen Konsequenzen die falsche Anwendung von Wissen haben kann: drohende Atomkriege, Klimaerwärmung und Pandemien sind durch unüberlegtes oder auch unbeabsichtigtes, bewusstes oder unbewusstes menschliches Handeln hervorgebrachte Katastrophen: «Die ich rief die Geister, / Werd’ ich nun nicht los» ist die berühmte Aussage des Zauberlehrlings, der sich mit den Konsequenzen seiner durch unkontrolliertes Wissen gesteuerte Handlung konfrontiert sieht. Es geht dabei auch um den Konflikt zwischen geistigem Streben und erdgebundener Leidenschaft des Menschen. Heinrich Faust, ein desillusionierter Wissenschaftler, zieht mit seinem inneren Konflikt die Teufelsfigur des Mephistopheles an und unterzeichnet einen Pakt, ohne die Reichweite und die möglichen katastrophalen Konsequenzen seiner Entscheidung zu ahnen. Ausgehend von Fausts berühmten Ausruf: «zwei Seelen wohnen ach in meiner Brust“» , möchte ich versuchen, die Züge in Fausts Persönlichkeit zu untersuchen. Was ist es eigentlich, was Faust so sehr plagt? Wir werden Doktor Faust in seiner Studierkammer antreffen, wo er über den Sinn des Lebens nachgrübelt, wobei er an allem zweifelt und sich von Vernunft und Gefühlen hin und her treiben lässt. Aber ist es etwas völlig „Normales“, nach Wissen zu streben, oder die Qualen der Leidenschaft zu fühlen? Lasst uns besser fragen: was treibt Faust so weit, dass er Mephistopheles folgt, obwohl er sich im Klaren ist über dessen destruktive Kräfte? Ohne zu „diagnostizieren“, möchte ich hierzu einige psychologisch-mythologische Aspekte beleuchten. Können wir die Figur des Mephistopheles als eine Gestalt sehen, die Faust „in seiner Seele“ trägt (als einen Schatten seiner selbst), und ist die Reise zum Blocksberg eine Form von Seelenreise in verbotenes Terrain, wo Faust mit den gegebenen gesellschaftlichen Regeln und Tabus durchbricht?