22. Jean-Philippe ist zweiundzwanzig als sein Vater stirbt, vier Jahre nach seiner Mutter und seinem Bruder. Alle drei starben durch Autounfälle. Kann man das aushalten ? Ist das zum aushalten ? Mit seinem Erbe versucht Jean-Philippe das Leben zu begreifen, loszukommen von Erinnerungen und das
erlebte zu verarbeiten. Zusammen mit seiner Ex-Freundin Laure und seinem Freund Samuel macht er sich auf…mehr22. Jean-Philippe ist zweiundzwanzig als sein Vater stirbt, vier Jahre nach seiner Mutter und seinem Bruder. Alle drei starben durch Autounfälle. Kann man das aushalten ? Ist das zum aushalten ? Mit seinem Erbe versucht Jean-Philippe das Leben zu begreifen, loszukommen von Erinnerungen und das erlebte zu verarbeiten. Zusammen mit seiner Ex-Freundin Laure und seinem Freund Samuel macht er sich auf um in Amerika den Ort seiner Träume zu besuchen.
Eine Geschichte, die biografisch ist und eines der persönlichsten Bücher des Autors Jean-Philippe Blondel. Nach 25 Jahren findet er die Kraft es zu schreiben. Erinnerungen an eine schwere Zeit, seine schwerste Zeit. Er verarbeitet hier kraftvoll, berührend und poetisch die Zeit nach dem Verlust seiner Familie.
"Totale Freiheit .
Ist selten.
Und teuer erkauft.
Furchtbar teuer" (S. 40)
Blondel beschreibt wie er die Zeit nach dem Tod des Vaters erlebt. Schon die vier Jahre vorher, nachdem seine Mutter und sein Bruder gestorben waren - durch die Schuld des Vaters - hat er nur überlebt, nicht gelebt. Doch nun hält ihn nichts mehr. Nichts mehr in dem Ort, wo er bisher lebte, er hat nur ein Ziel: Morro Bay. Ein Ort aus einem Lied von Lloyd Cole, das Lied, dass ihn wie ein Mantra über Wasser hielt. Blondel erzählt wie er und seine Freunde durch die USA und Mexiko touren, wie leblos er anfangs war und wie ihn das Leben wieder gefunden hat. Eingeflochten sind Erinnerungsfetzen, kurze Rückblenden, ausgelöst durch Dinge und Personen, die ihm auf seiner Reise begegnen.
Trotz aller Schwere ist dieser Roman nicht düster oder dunkel, ein feiner Humor, ein Lebenswille durchzieht die Geschichte und nimmt einen gefangen. Ein Roman, der trotz seiner "nur" 159 Seiten so viel enthält und so viel Aussagekraft besitzt. Blondel gelingt es mit teilweise wenigen Worten viel zu erzählen. Das liebe ich.