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Von den vier geplanten Romanen zur Geschichte der Bundesrepublik Deutschland zwischen 1968 und 1989 liegt hier der zweite vor: "Zwielicht". Nach dem 2001 erschienenen Roman "Ein Frühling irrer Hoffnung" entwirft Schöfer in "Zwielicht" ein breites Panorama der siebziger Jahre, in deren Verlauf viele Reformanstöße der Achtundsechziger weiterentwickelt werden. Die lange verdunkelte Arbeitswelt und die Natur werden in Bürgerinitiativen, in der Arbeiterbewegung und in der Literatur neu entdeckt. Gleichzeitig rüstet der demokratische Staat, in Abwehr der militanten Herausforderung durch die…mehr
Von den vier geplanten Romanen zur Geschichte der Bundesrepublik Deutschland zwischen 1968 und 1989 liegt hier der zweite vor: "Zwielicht". Nach dem 2001 erschienenen Roman "Ein Frühling irrer Hoffnung" entwirft Schöfer in "Zwielicht" ein breites Panorama der siebziger Jahre, in deren Verlauf viele Reformanstöße der Achtundsechziger weiterentwickelt werden. Die lange verdunkelte Arbeitswelt und die Natur werden in Bürgerinitiativen, in der Arbeiterbewegung und in der Literatur neu entdeckt. Gleichzeitig rüstet der demokratische Staat, in Abwehr der militanten Herausforderung durch die Gewalttäter der RAF, seine Gesetze und polizeilichen Machtmittel auf und setzt sie mit wachsendem Nachdruck auch gegen die außerparlamentarische Bewegung ein. Schöfer schildert Menschen, die in dieser zwiespältigen Entwicklung der Gesellschaft als handelnde Demokraten ihren Weg suchen. Der Geschichtslehrer Viktor Bliss und der Betriebsrat Manfred Anklam, die Akteure des achtundsechziger Romans, werden in neuen Lebenskonstellationen verfolgt, während als dritte Hauptperson Armin Kolenda, ein angehender Journalist, beim Kampf gegen das Atomkraftwerk Wyhl seine große Liebe und unter den schreibenden Arbeitern des Werkkreises Freunde und Gegner findet. Mit heutigen Leserinnen und Lesern erforscht Schöfer in packenden und anrührenden Erlebnissen seiner literarischen Personen die geschichtliche Wahrheit eines erregenden Jahrzehnts unserer unmittelbaren Vergangenheit.
Erasmus Schöfer, 1931 bei Berlin geboren und dort aufgewachsen, hat später in Köln, Freiburg, München, Neuss, in Paris und auf den Inseln Patmos und Ithaka als freier Schriftsteller gelebt. Er arbeitete mehrere Jahre in Berliner und Kölner Fabriken, promovierte in Bonn in Sprachwissenschaft und Philosophie, war einer der Gründer und Vorsitzender des "Werkkreis Literatur der Arbeitswelt", Mitinitiator und Autor des "Industrietheater Der Wahre Anton" und Mitarbeiter im Bundesvorstand des Deutschen Schriftstellerverbandes (VS). Er ist seit 1980 Mitglied des Deutschen P.E.N.-Zentrums. Seine zahlreichen literarischen und publizistischen Arbeiten sind in Theatern, Rundfunkanstalten, Verlagen, Zeitschriften und Zeitungen veröffentlicht worden. Für "Die Kinder des Sisyfos" erhielt Erasmus Schöfer am 25. Mai 2008 den Gustav-Regler-Preis. Erasmus Schöfer lebt seit dreißig Jahren vorwiegend in Köln.
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