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Dresden, Sommer 2006. Während Deutschland im Zuge der Fußball-WM eine neue Arglosigkeit im Umgang mit nationalen Symbolen entwickelt, sind Benny, seine beste Freundin Maren und ihre Clique auf "Anti-Schland"-Kurs. Weil sie wissen, wohin Patriotismus führen kann. Und weil sie Punks sind. Bei Pogo-Partys im Jugendzentrum Rosaluchs, Straßenschlachten mit der Polizei und Kollisionen mit Neonazi-Banden erleben sie das Erwachsenwerden im Schleudergang. Bennys Alltag ist ein Taumel zwischen Gefahren und Glücksmomenten. Hinzu kommen die unvermeidlichen Wirrungen der Pubertät: Eskalationen im…mehr

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Produktbeschreibung
Dresden, Sommer 2006. Während Deutschland im Zuge der Fußball-WM eine neue Arglosigkeit im Umgang mit nationalen Symbolen entwickelt, sind Benny, seine beste Freundin Maren und ihre Clique auf "Anti-Schland"-Kurs. Weil sie wissen, wohin Patriotismus führen kann. Und weil sie Punks sind. Bei Pogo-Partys im Jugendzentrum Rosaluchs, Straßenschlachten mit der Polizei und Kollisionen mit Neonazi-Banden erleben sie das Erwachsenwerden im Schleudergang. Bennys Alltag ist ein Taumel zwischen Gefahren und Glücksmomenten. Hinzu kommen die unvermeidlichen Wirrungen der Pubertät: Eskalationen im Elternhaus, Planlosigkeit in Sachen Zukunft, Verselbstständigung der Hormone. Und dann ist da noch dieser komische Kuss mit seinem Kumpel Arne, der Benny deutlich mehr beschäftigt als ihm lieb ist. Nach seinen Theatererfolgen "Weißer Raum" und "Deutsche Feiern" legt Lars Werner mit "Zwischen den Dörfern auf hundert" seinen ersten Roman vor. Hellsichtig und humorvoll zeichnet er das Porträt einer ostdeutschen Jugend, die den DDR Sozialismus nur noch aus Erzählungen kennt, dem nachfolgenden Erstarken des Neonazismus dagegen täglich ausgesetzt ist. So ist dieses Debüt nicht nur eine ambivalente literarische Liebeserklärung an Dresden und sein Umland, sondern auch ein lakonischer Kommentar auf die Zerrissenheit der deutschen Gesellschaft. Das Ringen zwischen Gestern und Heute, Herkunft und Ankunft, Mainstream und Queerness, Stadt und Provinz -- all das steckt drin im drängenden Lebenshunger von Lars Werners Ich-Erzähler Benny. Er demontiert den Mythos vom Sommermärchen -- indem er sein eigenes erzählt.

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Autorenporträt
Lars Werner, geboren 1988 in Dresden, studierte Medienkunst in Leipzig sowie Szenisches Schreiben in Berlin. Seit 2018 arbeitet er als freischaffender Autor. Für sein Stück "Weißer Raum", das 2018 bei den Ruhrfestspielen in Recklinghausen uraufgeführt wurde, erhielt er den Kleist-Förderpreis, weitere seiner Stücke liefen u. a. am Theater Münster, in der Neuköllner Oper Berlin und am Staatstheater Braunschweig. Seine Hörspiele liefen auf Deutschlandfunk Kultur und RBB Kultur. 2017 eröffnete er unter dem Dach des Kulturzentrums Zukunft am Ostkreuz das Berliner Ringtheater. Im Oktober 2022 zeigte Werner seine erste Regiearbeit "Ohne Ende Gegenwart" am TD Berlin. Er lebt in Berlin.
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur Dlf Kultur-Rezension

Rezensent Simon Sahner liest den neuen Roman von Lars Werner im Kontext von Hendrik Bolz "Nullerjahre" und Anne Rabes "Die Möglichkeit von Glück". Auch hier geht es um Gewalt in Ostdeutschland, linke Punks treffen auf Neonazis - im Mittelpunkt steht allerdings die Fußball-WM 2006, erfahren wir. Gefangen zwischen den Erfahrungen der Elterngeneration und rechter Gewalt, sucht Held Benny den Neuanfang, resümiert Sahner. Über "Klischees" kann Sahner angesichts der Spannung und Aktualität hinweglesen.

© Perlentaucher Medien GmbH