In "Zwischen den Jahren" sind große Themen wie Liebesverrat, Verführung zum Seitensprung, Krieg in Afghanistan, Befehle zum Töten zentral, doch zu lesen sind sie in einem leichten, fließenden Ton. Das macht die Wucht des Textes aus. Er ist schnörkellos erzählt, scheinbar einfach, hat es aber in sich – Lebensweisheiten, die aber an keiner Stelle altklug daherkommen. Im Gegenteil: Sie wirken frisch. Ein Roman mit einer ungeheuren Tiefe. Der Leser ist dank der intensiven Ich-Perspektive der Erzählerin hautnah an den Gefühlen und dem Geschehen dran. Die literarischen Elemente werden in ihrer Wirkung von den klugen, radikalen Einsichten der Erzählerin über ihr Leben und ihr Eheleben, aber ebenso andere gesellschaftliche Entwicklungen wie das Internet oder die Medien ergänzt. Diese klugen Beobachtungen geben dem Roman die Dimension der Abrechnung einer ganzen Generation.